Textilindustrie : Lenzing: Schwerer Rückschlag in den USA

Der heimische Faserhersteller Lenzing legt den Ausbau der Lyocellfaser-Kapazitäten in Mobile, Alabama (USA) vorerst auf Eis. Auslöser für diese Entscheidung seien "die steigende Wahrscheinlichkeit höherer Handelszölle, gepaart mit einer möglichen Überschreitung der Baukosten aufgrund des boomenden US-Arbeitsmarktes", teilt Lenzing mit.

Um die Nachfrage nach Lyocellfasern bestmöglich bedienen zu können, konzentriere sich Lenzing nun auf die Erweiterung der Lyocellfaser-Kapazitäten in Prachinburi in Thailand. Mehr dazu: Lenzing will Lyocellfaser-Werk in Thailand bauen >>

Die ursprünglichen Pläne in den USA

Im Dezember 2016 genehmigte der Aufsichtsrat von Lenzing, die Produktionskapazitäten für Lyocell in Alabama zu erweitern. Der Standort in den USA wurde dabei einer neuerlichen Großinvestition in Österreich der Vorzug gegeben.

Die zusätzliche Produktionskapazität am US-Standorte war mit 90.000 Tonnen pro Jahr geplant. Das neue Werk sollte im ersten Quartal 2019 in Betrieb gehen. Die Gesamtinvestitionen in Heiligenkreuz und den USA bezifferte Lenzing damals 293 Millionen Dollar. Mehr dazu: "Hervorragende Zahlen": Lenzing investiert halbe Milliarde Euro in Ausbau der Produktion >>

Das Projekt in den USA werde aber nicht aufgegeben, sondern regelmäßig überprüft, so der Hersteller. Allerdings werde Lenzing nun neben der 25.000-Tonnen-Erweiterung in Heiligenkreuz im Burgenland in den Jahren 2019 und 2020 "keine wesentlichen zusätzlichen Lyocellfaser-Mengen auf den Markt bringen", teilt das Unternehmen mit.

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Die Umsetzung des Expansionsplans bei Lyocell-Spezialstapelfasern werde sich durch diese Entscheidung verlangsamen. Die Erweiterung der Kapazitäten von anderen Spezialprodukten bleibe aber auf Kurs.

(red mit apa)