Textilindustrie : Lenzing-Chef verabschiedet sich mit guten Ergebnissen

Der börsennotierte Konzern hat erneut mehr Fasern verkauft und seine Kosten gesenkt. Dies habe die "klare Ergebnisverbesserung" ermöglicht, teilte Lenzing mit. Der harte Sparkurs von Lenzing ist aber offenbar noch nicht zu Ende. Das "excelLENZ-Programm" mit weiteren zusätzlichen Kosteneinsparungen werde konsequent weitergeführt, erklärte das Unternehmen.

Der operative Gewinn (Ebit) kletterte im ersten Jahresviertel um 61,3 Prozent auf 27 Millionen Euro. Auch erlösseitig gab es ein Plus. Der Umsatz stieg von 451,7 auf 474,6 Millionen Euro. Umsatz und Ergebnis liegen leicht über den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten.

Preise steigen

Im Ausblick erklärte Lenzing, dass für den Rest des Jahres eine "gute operative Ertragsentwicklung" zu erwarten sei. Aufgrund der starken Nachfrage rechnet das Management für heuer mit einer Vollauslastung der Werke. Aber auch wenn die Preise nun wieder etwas steigen, sei noch "kein Licht am Ende des Tunnels", sagte Untersperger im Gespräch mit der APA. Lenzing leidet seit Jahren unter stark fallenden Faserpreisen und fährt deshalb einen Sparkurs. Diesem fielen auch einige Jobs zum Opfer: Lenzing hat in den vergangenen zwei Jahren in Summe fast tausend Mitarbeiter abgebaut, darunter auch 250 Stellen, die beginnend mit 1. Jänner 2015 wegfallen. Ende März 2015 hatte Lenzing 6.301 Mitarbeiter, ein Jahr davor waren es 6.356.

Einen neuerlichen Jobabbau kann Untersperger nicht ausschließen: "Ausschließen kann man gar nichts. Wir müssen uns immer wieder neu erfinden und befinden uns immer noch in einer schwierigen Marktlage, auch wenn die Preise wieder ein bisschen steigen." Der Preis für ein Kilo Fasern habe zuletzt um 15 Cent zugelegt. "Das ist einmal ein Ansatz, aber wir wissen noch nicht, ob das nachhaltig ist", räumte der Lenzing-Chef ein.

Einen konkreten Ausblick für das Gesamtjahr 2015 wagte das Unternehmen nicht. Die Nachfrage nach den Spezialfasern Tencel und Modal sei sehr gut, und auch die Viskosenachfrage sei "nicht schlecht". Lenzing will auch im zweiten Quartal höhere Preise bei seinen Kunden durchsetzen. (apa)