Standort : Leitzins in der Eurozone bleibt weiter bei null Prozent

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins wie erwartet bei 0,0 Prozent gelassen - und daraufhin ist der Euro am Donnerstag unter Druck geraten. Notenbank-Präsident Mario Draghi gab bei seiner Pressekonferenz keine Signale für eine Abkehr von der sehr lockeren Geldpolitik.

Die europäische Gemeinschaftswährung kostete gegen 18 Uhr 1,1156 US-Dollar. Am Vormittag notierte der Euro noch zeitweise bei 1,1220 Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1188 (Mittwoch: 1,1174) Dollar festgesetzt.

"Wenig Neues von der EZB, die weiterhin sehr expansiv in ihrer Geldpolitik bleiben will", kommentierte Ökonomin Ulrike Karstens vom Bankhaus Sal. Oppenheim. Die Notenbank wolle erst einmal die Wirkung ihrer Maßnahmen abwarten. "Das bedeutet, dass die Diskussion um weitere geldpolitische Lockerungen weiter auf der Tagesordnung bleibt", so Karstens.

Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer erwartet, dass die EZB bereits zum Jahresende erneut handeln wird. Der Eurokurs leidet derzeit unter der lockeren Geldpolitik der EZB, da bei der US-Notenbank im Sommer eine Leitzinsanhebung erwartet wird. Höhere Zinsen machen eine Währung für Anleger attraktiver. Robust ausgefallene Daten zum Arbeitsmarkt in den USA bewegten den Markt kaum. Am Freitag wird der offizielle monatliche Arbeitsmarktbericht der US-Regierung veröffentlicht.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,77335 (0,77358) britische Pfund, 121,96 (122,07) japanische Yen und 1,1062 (1,1055) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.212,40 (1.214,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 34.320,00 (34.470,00) Euro.

(dpa/apa/red)