Ausbildung : Lehrstellen: Ringen um den Industrienachwuchs

Schwarzl
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Nur 27% orten keine Probleme. „Späte Bewerberinnen und Bewerber sind in vielen Industriebetrieben willkommen“, so Industrie-Spartenobmann Helmut Schwarzl. „Gerade für praxisorientierte Jugendliche bietet die Lehre oftmals viel bessere Karrierechancen als ein weiterer Schulbesuch.“

Als zentrale Gründe, dass Lehrstellen nicht besetzt werden können, werden von den Industriebetrieben keine oder zu wenige Bewerbungen bzw. nicht entsprechende Qualifikationen der Bewerberinnen und Bewerber angeführt. Rund zwei Drittel der Unternehmen beklagen, dass die vorhandenen Qualifikationen nicht oder nur eingeschränkt den Anforderungen des Unternehmens entsprechen. Nur acht Prozent sind mit den vorhandenen Qualifikationen vollends zufrieden. „Erfreulich ist, dass gerade Jugendlichen, die von den Polytechnischen Schulen kommen, von den Betrieben ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt wird“, so Schwarzl. „Auch HTL-Abbrecher bewähren sich in unseren Unternehmen in der Praxis sehr oft ganz hervorragend.“

Im letzten Schuljahr wurde wegen Corona das Aufsteigen mit einem „Nicht genügend“ erleichtert. „Das hat zu einer Reduktion der HTL-Abbrecher geführt, die uns bei den Lehrlingen dringend abgehen“, so Schwarzl. „Ich halte solche Erleichterungen nicht für den richtigen Weg.“ Der Industrie-Spartenobmann plädiert stattdessen für „eine wirklich leistungsgerechte Benotung. Das ist eine Frage der Vorbereitung auf das künftige Berufsleben, wo ja auch die Leistung zählt, und es ist eine Frage der Fairness. Das wollen auch die jungen Menschen.“

Die NÖ Industrie bildet derzeit in rund 220 Ausbildungsbetrieben über 2600 Lehrlinge aus.

(red)