Ausbildung : Lehrlinge von Siemens protestieren in Deutschland gegen Einsparungen

Mit einem bundesweiten Aktionstag haben Siemens-Auszubildende und Arbeitnehmervertreter gegen Sparmaßnahmen des Unternehmens protestiert. Die IG Metall sprach von mehr als 3000 Teilnehmern bei Aktionen in mehr als 50 Betrieben. Die Veranstaltung stand unter dem Motto "Ausbildung mit Perspektiven - investieren statt reduzieren".

In Amberg überreichten die jungen Leute Siemens-Personalchefin Janina Kugel eine Kapitänsmütze und ein Steuerrad zum Zeichen dafür, dass sie die Ausbildung bei Siemens "wieder auf den richtigen Kurs steuern" solle.

"Eine Investition in die Zukunft des Unternehmens"

Die IG Metall wirft dem Unternehmen Einschnitte bei der Ausbildung vor und hatte deren Erhalt "ohne Einschränkungen in Qualität und Umfang" gefordert. Siemens reagierte darauf mit Unverständnis. Der Konzern sei einer der größten deutschen Ausbildungsbetriebe, alleine gut 1.900 junge Leute seien auch in diesem Jahr bei Siemens ins neues Lehrjahr gestartet.

IG-Metall-Vorstandsmitglied und Siemens-Aufsichtsrat Jürgen Kerner erklärte dagegen, nach ersten Entscheidungen über Einsparungen lasse der Vorstand aktuell die gesamte Ausbildung auf weitere Möglichkeiten zur Kostensenkung prüfen. "Damit riskiert man aus kurzfristigem Kostendenken das Potenzial des Unternehmens an hoch qualifizierten Fachkräften in der Zukunft." Ähnlich äußerte sich Siemens-Gesamtbetriebsratschefin Birgit Steinborn: "Ausbildung darf kein Kostenfaktor sein, sondern ist eine Investition in die Zukunft des Unternehmens." (APA/dpa/red)