Joint Venture : Lanxess schafft Lösung im Kautschuk-Problem

Beide Firmen werden jeweils die Hälfte daran halten, die operative Führung liegt aber bei den Deutschen. Saudi Aramco wird für seinen Anteil nach Abzug von Schulden und Verbindlichkeiten etwa 1,2 Milliarden Euro in bar zahlen. Der Abschluss der Transaktion wird für das erste Halbjahr 2016 erwartet. Der Unternehmenswert für das Joint Venture liegt bei 2,75 Mlliarden Euro. "Mit dieser Allianz verschaffen wir dem Kautschukgeschäft eine sehr starke Wettbewerbsposition und die bestmögliche Zukunftsperspektive", sagte Vorstandschef Matthias Zachert. "Gemeinsam können wir künftig synthetische Kautschuke in einer integrierten Wertschöpfungskette von der Ölquelle bis zum Endprodukt herstellen." Im Geschäft mit synthetischem Kautschuk ist Lanxess zwar Weltmarktführer, angesichts des hohen Wettbewerbdrucks sucht der Vorstand aber schon seit einiger Zeit nach einem Partner für das Geschäft. Etwa 400 Millionen Euro aus dem Erlös der Transaktion wollen die Rheinländer für Investitionen in ihre weniger zyklischen Geschäfte nutzen. Weitere 400 Millionen Euro sollen zur weiteren Schuldenreduzierung und etwa 200 Millionen Euro für ein Aktienrückkaufprogramm verwendet werden.

Der Vorstand hat bereits damit begonnen, das Kautschukgeschäft in eine rechtlich eigenständige Geschäftseinheit innerhalb des Konzerns zu überführen. Damit sollten die Voraussetzungen geschaffen werden, um die Sparte in eine Allianz einbringen zu können. Zu der neuen Einheit werden 20 Produktionsbetriebe mit rund 3.700 Mitarbeitern gehören. Sie wird Geschäfte mit einem Jahresumsatz von zuletzt drei Milliarden Euro umfassen. Lanxess setzte im vergangenen Jahr acht Milliarden Euro um. Das Joint Venture soll noch für drei Jahre voll bei dem Kölner Chemiekonzern konsolidiert werden.