Veranstaltungen : Kurz und Hesoun: Weiterentwicklung am Standort Wien notwendig
Beim Sommerfest der Industriellenvereinigung Wien haben Außenminister Sebastian Kurz und Siemens-Chef Wolfgang Hesoun mit unterschiedlichen Aspekten betont, es seien dringend Schritte notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes voranzubringen. Der Einladung der Industriellenvereinigung Wien zum Sommerfest im Kursalon Wien sind rund 600 Gäste gefolgt.
Folgend einige Auszüge der Reden des Außenministers und ÖVP-Chefs Sebastian Kurz sowie des Siemens Österreich-Chefs und Präsidenten der Industriellenvereinigung Wien, Wolfgang Hesoun.
Auszüge aus der Rede von Sebastian Kurz
"Der Wohlstand Österreichs wird durch die Wirtschaft getragen. Deshalb ist ein zentrales Problem, dass der Standort Österreich immer weiter zurückfällt. Wir dürfen uns daher nicht mit dem Status Quo zufriedengeben oder mit marginalen Verbesserungen in Bereichen wie Wirtschaftswachstum oder Arbeitslosigkeit."
Steuerquote auf unter 40 Prozent senken
„Die Steuern, Abgaben und Gebühren steigen in Österreich sukzessive an. Auch durch kontinuierlichen Einsatz und hohe Leistungsbereitschaft bleibt dadurch zu wenig übrig, um sich etwas aufbauen zu können, das gilt für Bürger wie für Unternehmer. Das ist mit Sicherheit kein nachhaltiges System. Daher möchten wir die Steuer- und Abgabenquote in der nächsten Legislaturperiode auf unter 40 Prozent senken."
Regelwerke überarbeiten, Zuwanderung ins Sozialsystem einschränken
"Wir müssen auch andere Rahmenbedingungen für den Standort verbessern, wie eine Überarbeitung des üppigen österreichischen Fördersystems, die Beschränkung der Zuwanderung ins österreichische Sozialsystem und eine deutliche Deregulierung für die Wirtschaft. Wir brauchen hier eine massive Reduktion und Vereinfachung. Es braucht weniger Regeln, aber diese müssen konsequent vollzogen werden."
Auszüge aus der Rede von Wolfgang Hesoun
Hesoun unterstrich die Bedeutung der Industrie als Innovationsmotor für den Wirtschaftsstandort, durch dessen wirtschaftliche Effekte in Österreich zwei von drei Jobs gesichert werden. „Wir müssen uns bewusst sein, dass Arbeitsplätze nicht nur durch Maßnahmen auf nationaler Ebene gesichert oder geschaffen werden können."
Im Wettbewerb mit Kenntnissen punkten
"Wir benötigen daher einerseits ein klares Bekenntnis der Politik zu den Unternehmen in Österreich mit ihrem im internationalen Vergleich technologischen Wettbewerbsvorsprung, sowie auf der anderen Seite aber auch einen festen Zusammenhalt in wirtschaftspolitischen Fragen auf europäischer Ebene. Denn nach Jahrzehnten, in denen der globale Wettbewerb über die Produktionskosten – und damit über Personalkosten - geführt wurde, können wir heute wieder verstärkt mit Know-how und Innovationen punkten. Diese Chance müssen wir jetzt ergreifen, denn in anderen Regionen der Welt hat Wettbewerb eine andere Dimension.
Mehr Selbstbewußtsein in Österreich notwendig
"Wir brauchen in Österreich und in ganz Europa wieder mehr Selbstbewusstsein, sowie eine strategisch-standortpolitische Diskussion mit Fokus auf unsere wirtschaftlichen Stärken."
(red)