Neuer Spritzgießcompounder : Kunststofftechnik an Montanuni Leoben baut aus

Die Verbindung der Compoundiertechnik (Materialaufbereitung) mit der Spritzgießtechnik (Formgebung) zu einem einzigen Prozess bietet für Kunststoffverarbeiter innovative Möglichkeiten zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von Spritzgießbauteilen bei gleichzeitiger Energie- und Materialkosteneinsparung. Geschätzte 25 Prozent der gesamten Kunststoffproduktion würden mittlerweile über Spritzgussmaschinen realisiert werden, so Peter Neumann, Geschäftsführer des Anlagenherstellers Engel Holding GmbH. Die vom Bund finanzierte und an der Montanuni Leoben installierte Maschine im kleinen Industriemaßstab erlaube "bei höchster Energieeffizienz eine schnelle und anwendungsorientierte Produktenwicklung", so Walter Friesenbichler vom Lehrstuhl für Spritzgießen von Kunststoffen an der Montanuni. "Damit haben wir genau die Voraussetzungen, die die Kunststoffindustrie braucht", so Universitätsratvorsitzender Hannes Androsch im Gespräch mit der APA. In den vergangen acht Jahren seien an der Montanuniversität insgesamt 30 Millionen Euro in die Geräteinfrastruktur und davon wiederum rund 22,4 Millionen Euro alleine in den Kunststofftechnik-Bereich investiert worden, hielt Androsch fest. Die jüngste Anschaffung sei ein "Symbol für die Schwerpunktsetzung, die wir in den vergangenen Jahren massiv und erfolgreich aufgebaut haben", so der Uniratsvorsitzende. Die Montanuni solle im Bereich der Kunststofftechnik zu einem international sichtbaren "Center of Excellence" entwickelt werden, so Androsch, der auch die Weiterentwicklung des PCCL (Polymer Competence Centers Leoben) gemeinsam mit der Studienrichtung Kunststofftechnik zu einem Comet-Zentrum als Ziel nannte. (APA/red)