Kunststoffhersteller : Kunststoffriese Covestro erwartet 2019 einen Ergebniseinbruch

Die Rekordzeiten bei Covestro sind erst einmal vorbei: Steigender Wettbewerb und Preisdruck beuteln den deutschen Kunststoffhersteller. Die ehemalige Bayer-Tochter rechnet heuer schlimmstenfalls mit einer Halbierung ihres Betriebsgewinns. Das Ergebnis (Ebitda) wird auf 1,5 bis 2 Mrd. Euro sinken, wie das Unternehmen prognostizierte.

Steigende Nachfrage, aber sinkende Margen

2018 schrumpfte das Betriebsergebnis bereits im Vergleich zum Rekordjahr 2017 auf 3,2 Mrd. Euro. "Die vergangenen beiden Jahre waren von außergewöhnlich hohen Margen geprägt", sagte Finanzchef Thomas Toepfer. "Für 2019 erwarten wir zwar weiterhin eine steigende Nachfrage nach unseren Produkten, gleichzeitig werden die Margen aber aufgrund des Wettbewerbsdrucks deutlich sinken."

BASF, Chinesen und Araber mit neuen Kapazitäten am Markt

Im Geschäft mit den Kunststoffvorprodukten MDI und TDI bringen Rivalen wie BASF, die chinesische Wanhua und Sadara aus dem Nahen Osten neue Kapazitäten auf den Markt. Aber auch im Geschäft mit Polycarbonaten steigt der Druck durch die Konkurrenz vor allem aus Asien. Covestro bekommt in diesem Bereich zudem eine nachlassende Nachfrage der Autoindustrie in China zu spüren.

In den vergangenen Jahren hatte das Unternehmen noch von außergewöhnlich hohen Margen vor allem bei TDI profitiert, die von Produktionsausfällen bei der Konkurrenz begünstigt worden waren. Nun normalisieren sich die Preise wieder. Die Nachfrage sei weiter intakt, betonte Vorstandschef Markus Steilemann. Im Kerngeschäft rechnet er in diesem Jahr mit einem Mengenwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich.

2018 nahmen die Mengen im Kerngeschäft um 1,6 Prozent zu, der Konzernumsatz stieg um mehr als drei Prozent auf 14,6 Mrd. Euro. Das Konzernergebnis fiel indes um gut neun Prozent auf 1,8 Mrd. Euro, wozu auch Aufwendungen für das Sparprogramm von Covestro beitrugen. Mit diesem sollen spätestens ab 2021 Kosteneinsparungen von 350 Mio. Euro pro Jahr erreicht werden, bis Ende 2020 sollen rund 900 der weltweit etwa 16.200 Stellen wegfallen.

Die Aktionäre sollen unterdessen mit einer um 20 Cent höheren Dividende von 2,40 Euro je Aktie bei der Stange gehalten werden, das Unternehmen will zudem weitere Aktien zurückkaufen. (reuters/apa/red)