Robotik : Kuka im Visier: Anteil der Chinesen nähert sich der 60-Prozent-Marke

Der chinesische Hausgeräte-Hersteller Midea hat eine Woche vor dem Ablauf seines Übernahmeangebots bereits mehr als 57 Prozent der Anteile am Roboterbauer Kuka sicher. Nicht nur die beiden Großaktionäre Voith und Loh, sondern auch fast neun Prozent der übrigen Kuka-Anteilseigner hatten Midea ihre Anteilsscheine angedient, wie aus der jüngsten Pflichtmitteilung hervorgeht.

13,5 Prozent an Kuka hatten die Chinesen bereits vor ihrem 4 Mrd. Euro schweren Übernahmeangebot gehalten. Die hohe Andienungsquote ist ungewöhnlich: Meist lassen sich die großen Investoren bis zur letzten Minute Zeit, bis sie auf ein Übernahmeangebot eingehen. Das Angebot von Midea läuft noch bis zum 15. Juli. Weil die einzige Bedingung - das Überschreiten der 30-Prozent-Schwelle - schon erfüllt ist, schließt sich eine zweiwöchige Nachfrist an, die voraussichtlich bis zum 3. August dauert.

Das Verhalten der Kuka-Aktionäre lässt darauf schließen, dass sie nicht mehr mit einem konkurrierenden, höheren Angebot rechnen. Midea bietet 115 Euro je Kuka-Aktie. Am Donnerstag lagen die Papiere bei 107,90 Euro.

Koalitionskreisen zufolge hatte Midea in Aussicht gestellt, seinen Anteil an Kuka auf 49 Prozent zu beschränken, um den Sorgen der deutschen Politik vor einem zu großen Einfluss und einem Abfluss von Technologie nach China zu begegnen. Je mehr Kuka-Aktien die Chinesen einsammeln, desto schwieriger wird es für sie aber, einen Abnehmer für die über 49 Prozent hinausgehenden Anteile zu finden. Investmentbanker bezweifeln daher, dass es am Ende zu der Deckelung kommen wird. (Reuters/APA/red)

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