Randnotizen : Kosten sparen im Büro: VW will keine Farbdrucker mehr kaufen

Der deutsche Autobauer Volkswagen rückt aus Sparsamkeit den eigenen Farbdruckern zu Leibe: Von April an sollen Farbausdrucke in den Werken Wolfsburg, Kassel, Salzgitter, Emden und Braunschweig sowie im Nutzfahrzeugwerk in Hannover auf "das notwendige Maß reduziert" werden.

Neue Farbdrucker würden nicht mehr beschafft, bei vorhandenen Geräten werde die Farboption abgeschaltet, geht aus einer internen Mail an die VW-Mitarbeiter hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Im vergangenen Jahr seien an den Standorten fast 140 Millionen Seiten ausgedruckt worden, die Hälfte davon in Farbe. Eine Farbseite koste das Vierfache eines Schwarz-Weiß-Ausdrucks.

"Hier liegt ein enormes Sparpotenzial", heißt es in der Mail an die VW-Mitarbeiter. Der Vorstand habe daher die "konsequente Umstellung" beschlossen. Ausnahmen soll es - auf Antrag - geben dürfen, der Anteil der Farbdrucke soll aber unter fünf Prozent bleiben. "Let's go black", heißt es auf einem Schwarz-Weiß-Foto in der Mail.

Weniger Material, weniger Modelle - und viele tausend Mitarbeiter weniger

Ohnehin hatte Volkswagen angekündigt, den Sparkurs wegen geplanter Milliardeninvestitionen in E-Mobilität und Digitalisierung bei der Kernmarke verschärfen zu wollen. In den nächsten fünf Jahren sollen demnach zusätzlich 5.000 bis 7.000 Stellen wegfallen.

Mithilfe automatisierter Routinearbeiten, Materialeinsparungen und geringerer Modellvielfalt sollen von 2023 an die Kosten weiter sinken. So will VW sich finanziellen Spielraum verschaffen. Der Betriebsrat kritisierte die Größenordnung der zusätzlichen Stellenstreichungen. Wegen des Dieselskandals musste der Autobauer vor allem in den USA bereits fast 30 Milliarden Euro für Strafen und Vergleiche bezahlen. (dpa/apa/red)

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