Logistik : Konjunktureller Rückenwind

Wer seismographische Fähigkeiten sucht, findet sie in der Logistik. Bevorste­hende Verschiebungen in den Marktvolumina nehmen Unter­nehmen der Branche – früher als andere – in ihrem Netzwerk wahr. Auch zu­letzt war darauf Verlass. „Das Kon­junkturbarometer hat sich für uns in einer relativ kurzen Zeit von verhalten zu sehr optimistisch gedreht“, erzählt Helmut Schweighofer. Den CEO des Logistikunternehmens Schenker & Co stimmen die Signale von der Konjunk­turfront für 2018 optimistisch. „Be­reits 2017 hatten wir erhöhte Nachfrage“, schildert er.

Rekordhoch

Beim Nachbarn Deutschland ist die Stimmung unter Logistikern seit Monaten auf Rekordhoch. Ende 2017 verbesserte sich die Lage spürbar, zuletzt war kein Halten mehr: Im vierten Quartal kletterte das Barometer für das Geschäftsklima der Unternehmen, das in einer Umfrage der Bundesvereinigung Logistik ermittelt wird, auf 112,6 Punkte (siehe Gra­fik). Firmen würden ihre Lage als auch ihre Geschäftsaussichten günstiger einschätzen, so Ifo­-Konjunkturexperte Timo Wollmershäuser. Sein Fazit: „Die Personalplanungen der befragten Firmen für das nächste Quartal sind zunehmend auf Expansion ausgerichtet.“

Aufschwung nach Durchhänger

Investiert wird auch hierzulande kräftig. Die Stoßrichtung beim Logistiker Schenker: Wachstum im Angebot als auch den Volumina. „Wir haben eine große Investition in Ös­terreich in Planung“, schildert Schweighofer. Neue Fazilitäten sollen in Istanbul sowie Bukarest eröffnet werden. „Und wir erweitern unsere Kapazitäten in Sofia“, sagt der Schenker­-Manager.

Die Kapazitäten sind freilich nicht unendlich. Die Verknappung führe bei den Carriern zu Engpässen, was erhöhte Raten nach sich ziehe. Und dennoch: Nach „etlichen Jahren der Stagnation“ sei die Freude über den konjunkturellen Rückenwind umso größer, so Schweighofer.