Druckmaschinen : Koenig & Bauer tief in den Roten Zahlen

Der krisengeschüttelte deutsche Druckmaschinen-Hersteller Koenig & Bauer, der an seinen österreichischen Standorten Mödling und Ternitz 385 Beschäftigte abbauen will, hat 2013 tiefrote Zahlen geschrieben. Vor Steuern türmte der Maschinenbauer nach Angaben von Freitag einen Verlust von 138,1 Millionen Euro auf. Vor einem Jahr stand noch ein Plus von 3,7 Millionen in den Büchern.

Analysten hatten mit geringeren Verlusten gerechnet. Netto belief sich der Fehlbetrag auf 153,7 Millionen Euro, nach einem Mini-Gewinn von 400.000 Euro im Jahr zuvor. Die Aktionäre gehen deshalb leer aus und bekommen keine Dividende. Beim Umsatz erfüllte der Maschinenbauer die Erwartungen. Die Erlöse gingen um 15 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro zurück.

Viele Gründe

Koenig & Bauer (KBA) nannte eine Vielzahl von Gründen für die Rückgänge: Krise in Europa, weniger Wachstum in Schwellenländern, negative Währungseffekte und die seit Jahren andauernde Branchenkrise. Als zweitgrößter Druckmaschinenbauer der Welt leiden die Würzburger wie ihre Konkurrenten darunter, dass das Internet Printmedien wie Zeitungen, Zeitschriften oder Katalogen nach und nach das Wasser abgräbt. Schmökern oder Stöbern lässt sich auch online und noch dazu kostenlos. Immer weniger Verlage bestellen daher neue Druckmaschinen. Der Markt für Rotationsanlagen ist laut KBA seit 2006 um fast drei Viertel geschrumpft. 2013 ging zudem der Boom bei Anlagen für den Druck von Banknoten zu Ende, der den Konzern jahrelang in der Gewinnzone gehalten hatte.

Unternehmens-Umbau

Weil Koenig & Bauer nicht mehr an eine Erholung der Branche glaubt, wird das Unternehmen umgebaut, und der strikte Sparkurs samt Job-Kahlschlag geht weiter. Die Zahl der festen Mitarbeiter - ohne die Beschäftigten bei neu dazugekommenen Tochterfirmen - ging zum Jahresende auf 5.347 zurück. Deutlich mehr als 1.000 weitere Stellen sollen noch wegfallen, hieß es am Freitag. Zuletzt hatte KBA von bis zu 1.500 Jobs gesprochen. Zudem will sich das Unternehmen stärker auf Digital- und industriellen Kennzeichnungsdruck sowie auf das Bedrucken von Verpackungen aus Karton, Blech oder Glas konzentrieren. Die Neuausrichtung werde auch 2014 Kosten verursachen, teilte KBA mit. 2013 schlug sie mit gut 155 Millionen Euro zu Buche.

Trendwende 2015 erhofft

Wegen dieser Sonderlasten werde auch in diesem Jahr vor Steuern ein Verlust anfallen. Beim Umsatz rechnen die Franken mit einem Rückgang auf einen Wert zwischen 1,0 und 1,1 Milliarden Euro. "Für 2015 erwarten wir jedoch eine signifikante Trendwende in den Ergebniszahlen, und spätestens 2016 soll KBA wieder nachhaltig profitabel wirtschaften", bekräftigte Vorstandschef Claus Bolza-Schünemann. (APA/Reuters)