Digitalisierung : Knapp-CTO Franz Mathi: Der Grenzgänger

Über kybernetische Systeme konnte und wollte Franz Mathi schon als Student stundenlang sinnieren. Die Vision des im weststeirischen Eibiswald aufgewachsenen Knapp-Managers: den menschlichen Regelkreis nachzubauen. Überkompensation eines Arbeiterkinds, das in bäuerlichem Umfeld aufwuchs? Oder der Weg, den zwangsläufig jeder neugierige Naturwissenschaftler geht?

Stark die Technologiekarte auszuspielen, schadeten Mathi und dem Unternehmen jedenfalls schon bisher nicht. Die Knapp-Lagerverwaltungssoftware sei seiner Zeit weit voraus, attestiert selbst der Mitbewerb. Und der Intralogistikspezialist aus Hart bei Graz denkt stark in Szenarien. Datenbrillen? Sind jetzt, wo der elektronische Handel Qualitätskontrollen in die Großhandelslager vorrücken lässt und Zwischenläger immer öfter obsolet werden, nicht die schlechteste Idee. „Wir sind heute viel mehr Softwarehaus als Equipment-Lieferant“, sagt Mathi, der privat im Ausdauersport und in der Rechtsphilosophie Ausgleich findet.

Innovationsprozesse denken die Steirer dabei radikal neu: 20 Knapp-Entwickler tauschten unlängst Konzernsicherheit gegen ein Start-up-Abenteuer – im steirischen Dobl, wo Knapp ein Start-up-Areal betreibt, entwickeln sie mit agilen Methoden wie Scrum intelligente Algorithmen und Vision-Systeme. Scheitern? Ist dort ausdrücklich erlaubt. „Nur so stellt sich Erfolg ein“, ist Mathi überzeugt.

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