Emissionen : Klimaerwärmung: Luftfahrtbranche verspricht mehr synthetische Treibstoffe

In der Klimaschutzdebatte und der Diskussion über das Fliegen will die Luftfahrtbranche einem Bericht zufolge ein eigenes Klimapaket vorlegen. "Wir wollen erreichen, dass die luftverkehrsbedingten CO2-Emissionen auf null sinken", zitierte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" aus einer Erklärung des Präsidiums des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL).

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Die Branche verspricht nun, langfristig auf die Entwicklung und massenhafte Produktion synthetischen Flugbenzins zu setzen. Das fossile Kerosin müsse durch regenerative Kraftstoffe ersetzt werden, damit die CO2-Emissionen des Luftverkehrs auf Null sinken könnten, heißt es in einer Erklärung des BDL. Dafür sei eine industriepolitische Initiative der EU und ihrer Mitgliedsstaaten notwendig.

So könnte beispielsweise überschüssige Windkraft mit dem "Power to Liquid"-Verfahren zur Kraftstoffproduktion eingesetzt werden. In der Erklärung zeigten sich die beteiligten Unternehmen bereit, sich an Pilotprojekten zu beteiligen, ohne einen konkreten Zeitplan zu benennen.

Engagement für Alternativen zum herkömmlichen Kerosin

Demnach wollen sich die Unternehmen der Branche für die Förderung von Alternativen zu herkömmlichem Kerosin engagieren. "Wir sind bereit, uns bei Pilotprojekten zum Aufbau industrieller Anlagen zur Herstellung von Power-to-Liquid-Kraftstoff zu beteiligen", zitierte die Zeitung die Erklärung des BDL-Präsidiums. Dem Gremium gehören die Chefs von Lufthansa Cargo, Eurowings, Condor und mehrerer Flughäfen an sowie weitere Vertreter von Lufthansa bis zum Reisekonzern TUI.

Zu der seit 2011 geltenden Luftverkehrsteuer hieß es als Vorschlag, die deutsche Regierung könne diese Einnahmen für die Markteinführung regenerativer Kraftstoffe verwenden. Dabei sei synthetisches Kerosin, das im Power-to-Liquid-Verfahren aus Wasserstoff und CO2 erzeugt werden kann, die "ökologisch beste Lösung". Die Manager fordern dabei "gemeinsame Anstrengungen von Politik und Wirtschaft". Der Bund besteuert Flugtickets seit 2011 mit 8 Euro für Inlands- und EU-Flüge und bis zu 45 Euro für die Langstrecke.

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Kunden sollen für Ausgleichsmaßnahmen zahlen

Außerdem wollen die deutschen Fluggesellschaften dem "FAZ"-Bericht zufolge ihren Kunden bei Buchungen stets Kompensationsmöglichkeiten für Emissionen anbieten. Das Streichen von Inlandsflügen machen sie von staatlichen Investitionen in Alternativen abhängig. "Wo mittels attraktiver Schnellbahnverbindungen die Kunden überwiegend auf eine attraktive Verbindung mit der Bahn umsteigen, stellen wir den Luftverkehr ein", heißt es in der Erklärung. Dafür müsse aber unter anderem "so bald wie möglich" eine Fernbahnanbindung an den Münchner Flughafen entstehen. (afp/apa/red)