Baumaschinen : Kion will bis 2020 Toyota überholen

Der deutsche Gabelstapler-Hersteller Kion will bis zum Jahr 2020 zum Weltmarktführer Toyota Industries aufschließen. Er halte an diesem Plan fest, sagte Konzernchef Gordon Riske. Das Ziel solle durch organisches Wachstum und Zukäufe erreicht werden. "Wir haben eine Liste von Unternehmen, die wir uns ansehen", führte der US-Amerikaner aus. Konkret stehe aber keine Übernahme an.

Nachdem Kion 2015 vor allem dank guter Geschäfte in Westeuropa die Umsatzmarke von 5 Mrd. Euro geknackt hat, setzt das Wiesbadener Unternehmen auch 2016 auf diese Region. Der Markt in China bleibe dagegen schwierig, doch hier hofft der Jungheinrich-Rivale nicht zuletzt auf einen weiter wachsenden Bedarf an Elektro-Gabelstaplern.

Kion verfolge weiter die Strategie, Übernahmeziele nach Regionen und interessanten Technologien auszuwählen, sagte Riske. Im Februar hatte der MDAX -Konzern mit Marken wie Linde und Still einen US-Logistikdienstleister übernommen. Vergangenes Jahr kauft er einen belgischen Spezialisten für Logisitik-Automatisierung.

Der Weg zur Weltmarktspitze ist für Kion jedoch steiniger geworden. Im Sommer hatte der Mischkonzern Mitsubishi Heavy Industries aus Japan den heimischen Rivalen UniCarriers geschluckt. Laut Insidern hatte auch Kion Interesse an UniCarriers, eine Übernahme hätte die Hessen mit einem Schlag auf Augenhöhe mit Primus Toyota Industries katapultiert. Am Donnerstag sagte Riske, Kion wolle weiter die Lücke bis 2020 schließen.

Der Konzern sei gut ins neue Jahr gestartet, erklärte Finanzvorstand Thomas Toepfer. "Die Dynamik des vergangenen Jahres hat zu Beginn 2016 angehalten." Für das laufende Geschäftsjahr peilt Kion einen Umsatz von 5,20 bis 5,35 Mrd. Euro und einen bereinigten Betriebsgewinn (Ebit) von 510 bis 535 Mio. Euro an. Das wäre ein Zuwachs der Erlöse von bis zu 4,9 Prozent, nachdem 2015 mit 5,1 Mrd. Euro neun Prozent mehr umgesetzt wurden. Das Ebit stieg 2015 um ebenfalls neun Prozent auf 482,9 Mio. Euro, für 2016 stellt Kion ein Plus von bis zu knapp elf Prozent in Aussicht.

In China setzt Riske darauf, dass mit Elektromotoren angetriebene Stapler wegen strengerer Abgasnormen gefragter werden. Auch der Boom des Online-Handels fördere den Bedarf an Elektro-Lösungen für immer mehr Lager und Verteilzentren. (APA/Reuters)