Gegen Saint-Gobain : Kampf bei Sika - Gründerfamilie will Verwaltungsrat entmachten

Die Aktien des Schweizer Bauchemieherstellers Sika werden auf Wunsch des Unternehmens vom Handel an der Schweizer Börse ausgesetzt. Die Titel könnten bis zum Ende des heutigen Handelstages nicht gekauft oder verkauft werden, teilte die Börsenbetreiberin SIX am Dienstag mit.

Sika hält heute die ordentliche Generalversammlung in Baar ab. Sie beginnt um 13 Uhr und könnte laut Experten mehrere Stunden dauern. An der Versammlung kommt es einmal mehr zum "Showdown" zwischen den Erben des Firmengründers und dem Verwaltungsrat, der sich gegen einen Verkauf an den französischen Konzern Saint-Gobain wehrt.

Bei Einstellung des Handels kurz vor 11.30 Uhr notierten Sika in einem schwächeren Gesamtmarkt (SPI -0,5 Prozent) um 0,1 Prozent tiefer bei 3.866 Franken (3.554 Euro). In der Früh hatte das Unternehmen starke Umsatzzahlen für das erste Quartal publiziert.

Gründerfamilie will amtierenden Verwaltungsrat entmachten

Der Verwaltungsrat von Sika hat die Stimmrechte des Hauptaktionärs für die Generalversammlung beschränkt. Die Stimmrechte der Gründerfamilie Burkard seien für bestimmte Tagesordnungspunkte auf fünf Prozent gedeckelt, sagte eine mit dem Vorgehen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters.

Damit will sich Sika weiterhin gegen die Übernahme durch die französische Saint-Gobain wehren. Die Burkards können bei den entscheidenden Abstimmungen nur mit fünf Prozent statt mit 53 Prozent stimmen. Damit dürfte es ihnen nicht gelingen, die Mehrheit der Sitze im Verwaltungsrat zu erlangen und damit den Weg für eine Übernahme durch die Franzosen zu bahnen. (APA/sda/awp/Reuters/red)