Siemens : Joe Kaeser genehmigt sich eine Gehaltserhöhung

Siemens hat seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2015/16 bekräftigt. Trotz konjunktureller Eintrübung werde der Umsatz organisch leicht wachsen, hieß es in dem jetzt veröffentlichtem Geschäftsbericht. Für das kurzzyklische, margenstärkere Geschäft - etwa mit Fabrikausrüstung - rechnen die Münchner in der zweiten Geschäftsjahreshälfte mit einer Belebung.

Bahntechnik als wichtigster Wachstumstreiber

"Wir erwarten, dass alle industriellen Geschäfte zum organischen Wachstum der Umsatzerlöse beitragen werden", heißt es. Ausgenommen sei die Division Prozessindustrietechnik und Antriebe, die zuletzt unter einer schwachen Auftragslage gelitten hatte. Die Bahntechnik soll hingegen brummen und ein Hauptwachstumstreiber sein. "Für die anderen industriellen Geschäfte erwarten wir organisches Wachstum im prozentual niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich."

Andere große Hersteller im Bereich der Bahntechnologie prüfen derzeit neue Kooperationen und Beteiligungen, um sich gegen die stärker werdende Konkurrenz aus China zu wappnen. So prüft die französische Regierung gerade ein Bündnis zwischen dem französischen Konzern Alstom und dem kanadischen Flugzeug- und Zughersteller Bombardier.

Der Hersteller Bombardier, der auch eine starke Präsenz in Wien hat, hat zuletzt die Platzierung seiner Zugsparte an der Börse abgesagt - stattdessen steigt eine kanadische Sparkasse ein. Bombardier steht in harter Konkurrenz zu Siemens, Alstom und chinesischen Herstellern.

Joe Kaeser bekommt jetzt 6,5 Millionen Euro pro Jahr

Aus dem Geschäftsbericht geht auch der Verdienst von Konzernchef Joe Kaeser hervor: Er erhielt im vergangenen Geschäftsjahr (zum Ende September) gut 6,5 Mio. Euro nach 6,2 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. An die Spitzenniveaus seiner Vorgänger kommt er damit nicht heran. Insgesamt verdiente der Vorstand 27,4 Mio. Euro, vier Prozent weniger als im Vergleichszeitraum. Grund dafür war vor allem eine Verkleinerung des Führungsgremiums.

Wiener Zentrum leitet Kraftwerkprojekt auf Malta

In dem neuen, in Wien angesiedelten "Weltkompetenzzentrum" für den Bau von Kraftwerken schreiten unterdessen die Arbeiten an einem großen Gaskraftwerkprojekt auf Malta voran. Der Auftrag ist insgesamt 175 Millionen Euro schwer. Das Kraftwerk soll ab dem zweiten Halbjahr 2016 die Hälfte des maltesischen Strombedarfs decken. Mehr zu diesem für den Standort Wien wichtigen Projekt hier. (reuters/apa/red)