Anlagenbau : Jetzt offiziell: General Electric prüft Verkauf von GE Jenbacher

Bereits seit Februar kursieren Gerüchte, dass der US-Industriegigant General Electric (GE) offenbar einen Verkauf seines milliardenschweren Geschäfts mit großen Gasturbinen prüft.

Konzernchef John Flannery bestätigte nun laut Medienberichten die Möglichkeiten des Verkaufs der Verbrennungsmotorensparte, auch bekannt als Distributed Power (DP), welche die Produktlinien Jenbacher und Waukesha umfasst.

Am Markt offenbar großes Interesse an der Sparte

GE prüfe derzeit Optionen mit potenziellen Käufern, hieß es. Es sei bereits großes Interesse bekundet worden. Obwohl der Prozess mehrere Monate dauern könne, sei eine Bekanntgabe für Mitte 2018 geplant. Das GE-Werk in Jenbach in Tirol beschäftigt rund 1.600 Mitarbeiter.

Das Geschäft mit Gasturbinen für Industrieanlagen gehört zur GE-Kraftwerkssparte, die zuletzt deutliche Einbußen hinnehmen musste. Flannery hatte im November angekündigt, dass sich das Unternehmen von Aktivitäten im Volumen von insgesamt mindestens 20 Mrd. Dollar trennen werde. Ziel sind bessere Finanzzahlen.

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GE macht Milliardenverlust wegen Finanzgeschäften

Altlasten haben der kriselnden US-Industrie-Ikone General Electric (GE) zu Jahresbeginn die Bilanz verhagelt. Eine hohe Rückstellung aufgrund von Ermittlungen der US-Justiz wegen zweifelhafter Hypothekengeschäfte vor der Finanzkrise im ersten Quartal für einen Verlust von 1,2 Mrd. Dollar (1 Mrd. Euro) gesorgt. Das teilt der Konzern in Boston mit.

Erlöse steigen deutlich an

Dank Sparmaßnahmen und Fortschritte in einigen Sparten legte der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft allerdings im Jahresvergleich von 122 Mio. auf 369 Mio. Dollar zu. Die Erlöse konnte GE trotz der finanziellen Schwierigkeiten in der Kraftwerksparte um sieben Prozent auf 28,7 Mrd. Dollar steigern. Die Geschäftsziele für 2018 wurden bestätigt.

"Das erste Quartal war ein Schritt nach vorne", sagte Konzernchef John Flannery. Er hatte den Spitzenjob im August vom erfolglosen Jeff Immelt übernommen, um das 125 Jahre alte Unternehmen, dessen Wurzeln auf den Glühbirnen-Erfinder Thomas Edison zurückgehen, wieder auf Kurs zu bringen. Insgesamt übertrafen die Zahlen die Erwartungen der Analysten deutlich.

GE will auch seine Finanzsparte aufgeben

General Electric steckt schon seit Jahren in einem tiefgreifenden Umbau. Nach schlechten Erfahrungen in der Finanzkrise wurde das Geschäft mit Finanzdienstleistungen, zu dem auch die zweifelhaften Hypotheken-Deals gehörten, weitgehend aufgegeben.

Die Rückbesinnung auf das industrielle Kerngeschäft lief bis jetzt jedoch auch nicht besonders erfolgreich und wurde etwa durch den Ausbau der Energiesparte erschwert, die stark unter dem Ölpreisverfall litt. (APA/dpa/red)

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