Blockchain : Japan nimmt Bitcoin an die Kandare - als erstes Land weltweit

Weltweit einheitliche Vorgaben zur Regulierung von Kryptowährungen wie Bitcoin sind bis jetzt nicht in Sicht. Nach Angaben Japans wird es auf dem bevorstehenden Finanzminister-Treffen der 20 großen Industrie- und Schwellenländer (G-20) bei diesem Thema wohl keine gemeinsamen Festlegungen geben.

Japan will nicht mehr warten: Weltgemeinschaft werde sich kaum einigen

Die Unterschiede in den Herangehensweisen der Staaten seien einfach zu groß, so ein Vertreter der Regierung in Tokio zu der Entscheidung. "Die allgemeine Stimmung unter den G-20-Mitgliedern ist, dass zu strikte Regulierung nicht gut wäre."

Die Debatte auf dem Treffen am kommenden Montag und Dienstag in Buenos Aires dürfte sich weniger darum drehen, wie sich der Handel mit digitalen Währungen auf das Bankensystem auswirkt, ergänzte der Regierungsvertreter. Vielmehr gehe es zunächst um das Verhindern von Geldwäsche und eine Verbesserung des Verbraucherschutzes.

Japan führt eine Überwachung des Handel mit Bitcoin ein - als erstes Land weltweit

Japan ist nun das erste Land, das ein einheitliches System zur Überwachung des Handels mit Cyberdevisen eingeführt hat.

Lücken im Regelwerk offenbarte allerdings der Hackerangriff auf die Handelsplattform Coincheck im Jänner.

Spektakulärer Diebstahl

Diesem Angriff folgte ein spektakulärer Diebstahl von Kryptogeld - was für Schlagzeilen gesorgt hat, weil die Anhänger des digitalen Geldes besonders seine Sicherheit vor Fälschungen und Diebstahl betonen.

Auf der Handelsplattform Coincheck haben Hacker die digitale Währung NEM im Volumen von 534 Millionen Dollar gestohlen. Daraufhin betonten Analysten nochmals, Kryptowährungen seien stabil, Kryptobörsen dagegen instabil. Mehr dazu hier: Kryptogeld im Wert von einer halben Milliarde Dollar in Japan gestohlen >>

Europäer wollen internationale Lösung

Deutschland und Frankreich drängen mit einer gemeinsamen G-20-Initiative auf ein international abgestimmtes Vorgehen. Mehr dazu: Paris und Berlin fordern stärkere Regulierung von Bitcoin >>

Die EU-Bankenaufsicht EBA empfiehlt dagegen, besser die konkreten Vergehen wie Geldwäsche und Terrorfinanzierung mit Bitcoin & Co. zu bekämpfen statt den Handel mit Kryptogeld umfassend regulieren zu wollen. (red/reuters/apa)

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