Pipeline-Projekt : Italiens Gaskonzern SNAM will bei TAP-Pipeline mitmischen

Statoil hatte im Juli den Ausstieg aus dem TAP-Konsortium angekündigt. Die Norweger hatten kürzlich bereits ihre 15,5-prozentige Beteiligung am Ölfeld Shah Deniz in Aserbaidschan, das die TAP-Pipeline nähren soll, an den malaysischen Konzern Petronas verkauft. Dafür hatte Petronas 2,3 Milliarden Dollar (2,1 Milliarden Euro) ausgegeben. Die TAP-Pipeline soll Erdgas vom Kaspischen Meer über die Türkei, Griechenland und Albanien weiter nach Süditalien bringen.

SNAM will sich mit Investitionen in Höhe von 400 Mio. Euro den 20-prozentigen TAP-Anteil sichern. "Die TAP-Pipeline ist ein Schlüsselprojekt für die Gasversorgung. Die Gewinnmargen für Gasversorger werden geringer, die Logistikkosten müssen daher so stark wie möglich gesenkt werden. Daher ist ein flexibles europäisches Gasnetz dringend notwendig, das ohne Flaschenhälse funktioniert", meinte Malacarne zuletzt.

SNAM kann den Angaben zufolge auf solide Halbjahresergebnisse zur Finanzierung seiner internationalen Projekte zurückgreifen. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vergleichszeitraum 2014 um 3,1 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro, der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um 0,4 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Die Investitionen betrugen 559 Millionen Euro, die Verschuldung lag bei 13,9 Milliarden Euro, das sind 284 Millionen Euro mehr als Ende Dezember 2014. (apa)