ÖBB-Tochter : Investitionsprojekt heizt Spekulationen um Rail Cargo Hungaria an

Die angekündigte Großinvestition in einen Güter-Umfahrungsring um Budapest, Industriemagazin berichtete, heizt in der ungarischen Presse die Spekulationen um eine Rückverstaatlichung der ÖBB-Tochter Rail Cargo Hungaria an. Die Güterverkehrstochter der Rail Cargo Austria, die 2008 im Zuge der Privatisierung von den ungarischen Staatsbahnen MAV übernommen - und seither einer schmerzhaften Sanierung unterzogen - worden war, ist seit Wochen im Mittelpunkt von Verstaatlichungsspekulationen. Die staatliche ungarische Bahnkonzern MAV bemühe sich darum, Güterkapazitäten von der früheren MAV Cargo und nunmehrigen ÖBB-Tochter zurückzubekommen, schrieb zuletzt die Zeitung "Magyar Nemzet" ohne Angabe von Quellen. Gespräche im zuständigen Ministerium für nationale Entwicklung in Budapest hätten bereits stattgefunden. Wie diese Rückgabe von Kapazitäten an den ungarischen Staat genau vonstattengehen könnte, ist unklar. Die Regierung könnte, so spekulieren Medien eine strategische Kooperation mit RCH eingehen. Derartige Abkommen gebe es seit vergangenem Sommer auch mit anderen ausländischen Konzernen, die in Ungarn aktiv sind. Die geplante Investition in die Umfahrung von Budapest, eine der größten in der ungarischen Bahn-Geschichte, dürfte den Druck auf die ÖBB, Teile seiner Güterverkehrstochter zu opfern, verstärken, heißt es jetzt in ungarischen Medien. „MAV und RCH gemeinsam hätten quasi ein Monopol für Ungarn, daher ist es denkbar, dass Budapest Wien ein Angebot gemacht hat, das man kaum ablehnen kann" schreibt etwa der Pester Loyd. Hier geht's weiter: RCA dementiert

Die ÖBB-Tochter RCA teil diesen Gerüchten jedoch eine Absage. Eine „Rückverstaatlichung“ der RCH stehe nicht im Raum, meinten die RCA-Vorstände Erik Regter und Arnold Schiefer im INDUSTRIEMAGAZIN-Interview: Interesse an einem „ungarischen Partner aus dem Eisenbahnbereich“ bestehe, allerdings im Rahmen der üblichen, bereits jetzt gepflegten Kooperation. Man spreche jedoch keinesfalls über 100 Prozent. (red)