Forschung : Infineon und Management Center Innsbruck kooperieren
Infineon Austria und das Innsbrucker MCI haben ihre seit zwei Jahren bestehende Zusammenarbeit um weitere zwei Jahre verlängert. Das betreffe F&E, Lehre und Praktika, teilen beide Seiten mit. Ziel der Kooperation sei es weiters, Studienangebote mitzugestalten und Schwerpunkte des Konzerns in die Lehre zu integrieren. Das MCI betrachtet sich selbst als eine Mischung aus "Universität, Fachhochschule, Grande École und Business School".
Der Vertrag wurde diese Woche von Infineon Austria-Chefin Sabine Herlitschka und dem MCI-Rektor Andreas Altmann im Beisein des Tiroler Wissenschaftslandesrats Bernhard Tilg und der Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer unterzeichnet.
Infineon zahlt 500.000 Euro
Infineon und das MCI werden im Rahmen dieser Vereinbarung ein gemeinsames Forschungslabor am Standort der Unternehmerischen Hochschule" in Innsbruck, ein sogenanntes „Emerging Applications Lab“, einrichten. Die Arbeitsschwerpunkte des Labors liegen unter anderem darin, bestehende Technologien für den Markt aufzubereiten. Infineon Austria stellt dafür in den nächsten zwei Jahren 500.000 Euro zur Verfügung.
Studenten bauen Drohne
In der Kooperation sei bereits im Rahmen eines von Experten begleiteten Studierendenprojektes eine "Systemlösung für Multicopter" zur Marktreife gebracht worden, teilen die Partner mit. Dieser erste mit Mikrocontrollern von Infineon gesteuerte Drohne enthält insgesamt 53 großteils in Österreich entwickelte Bauteile.
Konkret ging es darum, ob der von Infineon produzierte Microcontroller der XMC Serie - ein Chip mit integrierten Schnittstellen zum Messen und Ansteuern von Industrieanwendungen - auch für die Steuerung von Quadrocoptern geeignet sein könnte. Neben den Flugregelsystemen und der Antriebstechnik war hierbei auch modernste Sensortechnik zu integrieren.
Unbemannte Luftfahrzeuge wie Drohnen und Quadrocopter werden überwiegend zur Überwachung aus der Luft, etwa bei Demonstrationen und Fußballspielen, sowie in bewaffneten kriegerischen Auseinandersetzungen verwendet. Zivile Nutzung findet beispielsweise bei der Polizei sowie für Filmaufnahmen statt. Die Zustellung von Postpaketen mit Drohnen ist derzeit angedacht, wurde jedoch bisher im großen Rahmen nicht umgesetzt.
Infineon will jedoch in Zukunft nach eigenen Angaben keine unbemannten Luftfahrzeuge selbst bauen, sondern die Halbleiterkomponenten einzeln und als komplette Systemlösung verkaufen. (red)