Halbleiterhersteller : Infineon dank Aufträgen der Autoindustrie im Aufwind

Ein starkes Geschäft mit der Autoindustrie hat dem Halbleiterhersteller Infineon im zweiten Quartal einen kräftigen Ergebnisanstieg beschert. Das Segmentergebnis erhöhte sich im Vergleich zum Vorquartal um 20 Prozent auf 296 Mio. Euro. Binnen Jahresfrist lag der Anstieg bei 30 Prozent.

Anwendungen in der Autoindustrie gefragt

Netto verdiente Infineon mit 199 Mio. Euro 11 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent auf 1,8 Mrd. Euro zu, wie das bayerische Unternehmen kürzlich mitteilte. Das Segment Automotive, die größte Sparte des Konzerns, setzte im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr 17 Prozent mehr und erzielte von allen Konzernbereichen das stärkste Wachstum.

"Neben dem nach wie vor sehr starken Automobilgeschäft kommt nun auch die Nachfrage nach unseren Lösungen für Industrieanwendungen, Stromversorgungen und Haushaltsgeräte richtig in Schwung", sagte Vorstandschef Reinhard Ploss.

Für das laufende dritte Quartal erwartet das Unternehmen einen Umsatzanstieg um 3 Prozent (plus oder minus zwei Prozentpunkte) gegenüber dem Vorquartal. Die operative Umsatzrendite soll voraussichtlich 17,5 Prozent betragen, nachdem sie im zweiten Quartal bei 16,8 Prozent lag. "Die Auftragslage stimmt uns optimistisch", erklärte Ploss.

Experten erwarten starkes Wachstum der Halbleiterbranche

Infineon hatte erst im März seine Ziele für das laufende Geschäftsjahr 2016/17 erhöht. Die Erlöse sollen nun um 8 bis 11 Prozent zulegen und die Umsatzrendite bei etwa 17 Prozent liegen. Zuvor hatte der Chipkonzern ein Umsatzplus von maximal 8 Prozent und eine operative Marge von 16 Prozent erwartet.

Experten davon aus, dass die Halbleiterbranche 2017 erstmals seit langem wieder kräftig zulegt. Vor allem im Geschäft mit Chips für Anwendungen in Auto und Industrie wird mit Schwung gerechnet, während es in traditionellen Märkten wie Smartphones oder PCs nach Ansicht von Fachleuten langsamer gehen dürfte. (APA/Reuters/dpa-AFX/red)