Industriewachstum : Industriewachstum hält sich 2015 in Grenzen

Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der Bank Austria, fasst die langsame Erholung der Österreichischen Wirtschaft zusammen: "Seit Herbstbeginn konnte die positive Entwicklung einzelner Industriebranchen vor allem im Außenhandel die insgesamt sehr schwache Investitionsnachfrage im Inland kompensieren. Wachstumsimpulse kommen in erster Linie vom Maschinenbau und der Stahlindustrie, aber auch von der Lebensmittelerzeugung. Darüber hinaus signalisieren die Unternehmererwartungen der Fahrzeugerzeugung und der Elektroindustrie, dass die Branchenkonjunktur noch in den nächsten Monaten an Tempo zulegen wird.“

Die wachstumsstärksten Industriebranchen waren 2015 Maschinenbau und Stahlindustrie mit 8 beziehungsweise 6 Prozent Produktionswachstum. Das wird sich ändern: laut aktuellen Prognosen sollen 2016 die Fahrzeug- und Elektroindustrie die Impulsgeber für die heimische Industrie sein. Der Fahrzeughandel konnte bereits im laufenden Jahr steigende Umsätze verbuchen. Da auch die Zulassungszahlen wieder steigen, wird erstmals seit 2011 wieder ein reales Umsatzplus in der Sparte erwartet.

Neben Maschinenbau und Stahlindustrie konnte auch der Dienstleistungssektor ein Plus verzeichnen. Trotz des vergleichsweise schwachen ersten Quartals 2015 konnte im ersten Halbjahr ein Umsatzplus von 1,5 Prozent erreicht werden. Die positiven Beurteilung der Nachfrageentwicklung deuten einen weiteren Wachstumsschub für das zweite Halbjahr an.

Auch der Einzelhandel wird mit einem positiven Ergebnis abschließen. Bis August verzeichnete der Sektor ein Wachstum von 0,9 Prozent. Aufgrund höherer Beschäftigungszahlen und leichter Zuwächse der verfügbaren Haushaltseinkommen kann dieses Ergebnis im Jahresdurchschnitt wohl noch übertroffen werden.

Die Baubranche wird 2015 hingegen mit einem Minus abschließen: Bis August ist der Umsatz im Tiefbau um 0,8 Prozent, im Hochbau sogar um 2,2 Prozent gesunken. Trotz optimistischerer Prognosen für das zweite Halbjahr und 2016 kann das Minus nicht abgewendet werden. (Presseinformation Bank Austria)