Stapler-Test : Im Olymp

Theo Egberts hat nicht nur Freunde. Seit 1988 testet der niederländische Fachjournalist Stapler und Flurförderzeuge und unterzieht sie dem „Andersom-Test“. Auf Basis der mittlerweile riesigen Vergleichsdatenbank ermittelt eine Jury den „Innovationswert“ der Nominees und vergibt die Preise des International Forklift Truck oft the Year (IFOY). Oder eben nicht, was in der Vergangenheit schon zu einigem bösen Blut bei nicht berücksichtigten Herstellern führte.

Doch IFOY hat sich recht gut abgesichert: Nicht nur, dass die Jury aus einer ganzen Reihe anerkannter Fachjournalisten besteht – die Stapler werden eine Woche lang unter maximal konstanten Bedingungen auf ihre Praxistauglichkeit getestet. Im Fokus der Tests stehen die Faktoren Innovation und Technik, Design, Ergonomie und Handling, Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit. Dass unterschiedliche Fahrweisen auch zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können, ist ebenfalls berücksichtigt: Seit Beginn der Tests gibt es nur einen Tester – Herrn Egberts.

Wer viel verspricht, muss sich daran messen lassen. Toyotas Ansage, der Traigo 80 sei um rund 20 Prozent effizienter geworden, verspreche „kein Wort zu viel“, urteilt die IFOY-Jury und erklärt den Gegengewichts-Elektrostapler zu „einem der energieeffizientesten seiner Klasse: Bei den Produktivitätswerten schneidet der Elektrostapler im Test überdurchschnittlich ab, beim Stromverbrauch liegt er gleichzeitig niedriger als der Marktdurchschnitt. In allen Betriebsarten – H (High Performance), P (Performance) und S (Standard) – ist der Stapler energieeffizienter als der Durchschnitt in seiner Klasse.“

Für Lastfahrten werden Geschwindigkeiten von bis zu 19 km/h erreicht. Die Hubgeschwindigkeit stieg auf 0,68 m/s ohne Last beziehungsweise auf 0,48 m/s mit Last. Der Stapler eignet sich sowohl für leichte als auch schwere Einsätze.

Überzeigen konnte der Kandidat außerdem mit dem „robusten und grundsoliden Erscheinungsbild“, dem serienmäßigen Stabilitätssystem SAS, hervorragender Rundumsicht und dem individuell anpassbaren Fahrerarbeitsplatz.

Eine Batteriedauer, die ihn im Idealfall zwei Schichten ohne Batteriewechsel durchhalten lässt: „Die Energieeinsparung durch die Kombination verschiedener Maßnahmen ermöglicht erstmals in dieser Fahrzeugklasse eine so hohe Betriebsdauer“, lautet das Urteil der Jury, die den EFG S40 zum Kategoriesieger erklärt.

Überzeugen konnte der Stapler unter anderem auch mit hoher Geschwindigkeit, gut dosierbarer Bremskraft sowie dem „Pure-Energy“-Konzept: eine zusätzliche Energieeinsparung aus drei Komponenten, die nicht zu Lasten der Produktivität geht. Hinzu kommen eine intelligente adaptive Lenkung und eine Fahrerkabine, die in ihrer Gesamtheit sowohl ergonomisch als auch hinsichtlich der Sicherheits-Features punktete.

Beide Hände frei, nicht im Fahrerstand und dennoch Bewegung des Fahrzeuges per Knopfdruck? „Ausschlaggebend für die Wahl des Crown GPC 3000 mit QuickPick-Remote-Fernbedienung ist das hochinnovative und durchdachte Fernbedienungskonzept des ,magischen Handschuhs‘“, heißt es seitens der Jury. „QuickPick Remote stellt durch seine in allen Details durchdachte Bedienung und außergewöhnliche Effizienz eine echte Innovation dar, die als Benchmark für alle folgenden halbautomatischen Kommissioniergeräte dient.“

Der Mitarbeiter steigt im Gegensatz zu herkömmlichen Lösungen nicht auf den Kommissionierer auf, um zur nächsten Kommissionierstelle mitzufahren. Stattdessen betätigt er mit dem Daumen einen Knopf an seinem Handschuh, um den Stapler zur nächsten Haltestelle zu navigieren. Er selbst geht mit und hat durch die Handschuhlösung beide Hände für die Kommissionierung frei. Der Bediener erkennt intuitiv, wann es besser ist, mitzufahren oder mit der QuickPick-Funktion zu arbeiten.

Die Idee, eine Automatisierung für Flurförderzeuge so einfach bedienbar zu machen, dass jeder Kunde diese selbstständig installieren und an sich ändernde Rahmenbedingungen anpassen kann, hat offenbar funktioniert: Das iGoEasy-System von Still machte in der Kategorie der fahrerlosen Transportsysteme heuer das Rennen.

Vom leicht verständlichen Teach-in-Verfahren über die einfache Eingabe der Fahraufträge bis hin zum Livebild auf dem mobilen Endgerät – „eine echte Innovation, die keine Entsprechung auf dem Markt hat“.

(Nominiert: Jungheinrich Auto Pallet Mover [APM] auf Basis der Kommissionierer-Baureihe und der Hochhubflurförderzeuge EKS210a und ERC215a)

Zehn Prozent mehr Produktivität, rund 60 Prozent geringere Betriebskosten der Staplerflotte: Seit der Einführung des Flottenmanagement-Portals I_Site von Toyota hat sich beim spanischen Logistikdienstleister Carreras Group einiges getan.

„Ausschlaggebend für die Wahl ist die starke Fokussierung auf den Kundennutzen sowie der durchschlagende Erfolg der Lösung gewesen. Die Implementierung von I_Site in Kombination mit der Umsetzung organisatorischer Maßnahmen brachte dem Kunden einen signifikanten wirtschaftlichen Gewinn“, heißt es in der Jury-Begründung.

(Nominiert: Streng Plastic AG/Jungheinrich WMS)