Übernahme : IFN-Gruppe übernimmt 80 Prozent der dänischen Skanva Group

© Skanva Group

Das oberösterreichische IFN-Firmennetzwerk, zu der u.a. die Marke Internorm gehört, hat 80 Prozent der Anteile der Skanva Group A/S übernommen. Das dänische Unternehmen ist ausschließlich im Online-Geschäft für Fenster und Türen in den Märkten Dänemark, Norwegen und Island tätig. Zum Kaufpreis hieß es, es wurde "ein vernünftiger Kaufpreis" und ein Earn-Out vereinbart.

"Abhängig von den zukünftigen Erträgen bezahlen wir in den nächsten zwei bis drei Jahren noch nachträgliche Kaufpreise", so Finanzvorstand Johann Habring. Gefragt nach den Erwartungen für die nächsten Jahre, sagte Habring, das man davon ausgehe, dass der Trend des Online-Vertriebs von Fenstern und Türen in Skandinavien in den kommenden Jahren anhalte und jährlich im Bereich von 10 bis 20 Prozent wachse.

Aktuell würden in Dänemark zwischen 5 und 10 Prozent der Fenster bereits online verkauft werden, in den anderen Märkten in Nordeuropa sei der Anteil mit rund 3 Prozent noch deutlich geringer. Es gebe dort eine höhere "Do-It-Yourself-Mentalität" - diese werde durch eine einfachere Einbausituation verstärkt: "Es ist leichter ein Holzfenster in ein Holzhaus einzubauen." Durch den Unternehmenskauf gewinne man wichtiges Know-How über den neuen Vertriebskanal "Online" dazu, klar sei aber, dass man das Wissen nicht 1:1 in anderen Märkten umsetzen könne: "Die Einbausituation ist überall eine andere."

Die Skanva Group erwirtschaftete im Jahr 2019 einen Umsatz von 11 Millionen Euro in den Märkten Dänemark, Norwegen und Island. Für 2020 erwartet das Unternehmen, das mit 50 Prozent an einer Fenster- und Türenfertigung in Weißrussland beteiligt ist, mit einem Wachstum von über 35 Prozent einen Umsatz von rund 15 Millionen Euro.

IFN ist bereits mit den Unternehmen Kastrup in Dänemark sowie Skaala in Finnland in Nordeuropa tätig. Durch die Akquisition gelinge der Sprung in die Märkte Norwegen und Island. Die drei Unternehmen in Nordeuropa werden im Jahr 2020 gemeinsam einen Umsatz von rund 100 Millionen Euro erzielen

Insgesamt rechnet die IFN-Unternehmensgruppe 2020 mit einem Umsatz zum Vorjahresniveau von 612 Millionen Euro. In den Hauptmärkten Italien, Frankreich und Großbritannien hätte es bei der Marke Internorm im April und Mai massive Umsatzeinbrüche gegeben: "Das können wir nicht mehr aufholen." In der Schweiz und Österreich gab es mit 5 bis 10 Prozent nur leichte Rückgänge. Große Sorgen mache man sich aber für Ende dieses und Anfang nächsten Jahres: "Jetzt werden noch viele Baustellen fertig gemacht, aber danach wird sich die Arbeitslosigkeit auswirken und den Leuten fehlt das Geld." Es brauche daher gute Förderprogramme, damit die Wirtschaft weiterhin belebt wird. (apa)