Automesse : IAA Mobility: 'Klimaneutralität im Mittelpunkt'

© AUDI AG

Die Internationale Automobilausstellung IAA startet nächste Woche, 7. bis 12. September, am neuen Standort München mit neuem Konzept als Verkehrsmesse IAA Mobility. "Lösungen auf dem Weg zur Klimaneutralität stehen im Mittelpunkt", sagte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller. Ziel sei es, "die Transformation zu einer Erfolgsgeschichte für die deutsche Automobilindustrie und damit den Standort Deutschland zu machen".

Laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) setzt sich EU-Umweltkommissar Frans Timmermanns für schärfere CO2-Grenzwerte für Neuwagen ein: Bis 2030 müssten sie von derzeit durchschnittlich 95 Gramm/Kilometer um 60 Prozent sinken und bis 2035 um 100 Prozent. Das wäre das Ende des Verbrennungsmotors und würde auch das Aus von Hybridantrieben bedeuten, die für die deutschen Premium-Autobauer Audi, BMW und Daimler als Übergangstechnologie wichtig sind.

Die Autoindustrie bekenne sich zum EU-Ziel der CO2-neutralen Wirtschaft bis 2050 und packe die Umstellung auf Elektroautos mit Investitionen von rund 150 Milliarden Euro bis 2025 an, sagte Müller. Doch gelte es, bei den konkreten Vorschriften dazu eine Balance von Ökologie, Ökonomie und Sozialverträglichkeit zu wahren. Da für Verbrennungsmotoren viel mehr Arbeitskräfte als für Batterieantriebe gebraucht werden, steckt die wichtigste deutsche Industrie schon mitten in einem Umbruch, der Arbeitsplätze kosten wird. Unternehmen und die Gewerkschaft IG Metall fordern deshalb, genug Zeit für den Wandel zu bekommen.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will die IAA Mobility am Dienstag kommender Woche eröffnen. Anders als früher in Frankfurt findet die Messe jetzt auch auf vielen Plätzen in der ganzen Stadt statt. Besucher können auf Straßen zwischen Messe und Altstadt über 250 neue Fahrzeuge ausprobieren. Unter den 700 Ausstellern sind nicht nur Autohersteller und Zulieferer, sondern auch 70 Fahrradhersteller sowie Start-ups und IT-Unternehmen.

Auf Foren soll auch mit Kritikern über Verkehrskonzepte und Innovationen diskutiert werden. "Keine andere Veranstaltung auf der ganzen Welt bringt die verschiedenen Mobilitätsformen so eng zusammen", sagte Müller. "Und keine andere Veranstaltung der Welt lädt in diesem Umfang ein zur Debatte über den richtigen Weg hin zur klimaneutralen Mobilität." Messechef Klaus Dittrich betonte mit Blick auf angekündigte Proteste von Klimaaktivisten, die offene, auch kontroverse "und vor allem friedliche Debatte" sei ein zentraler Baustein dieser IAA.

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Dass die Messe unter Coronaregeln stattfinde, sei "bereits jetzt ein großer Erfolg für die Veranstaltung", sagte Müller. Alle Besucher, Redner und Aussteller müssen geimpft, genesen oder getestet sein. Alle wesentlichen Programminhalte werden gestreamt. (apa/red)

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