Ergebnisse : Holzriese Egger konnte wachsen - nur in Großbritannien nicht

Der Tiroler Holzkonzern Egger hat das erste Halbjahr mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau von 1,19 Mrd. Euro abgeschlossen. Der Gewinn vor Steuern und Abschreibungen stieg hingegen um 10,1 Prozent auf 189,6 Millionen Euro (Vorjahr: 172,2 Millionen Euro), geht aus der Halbjahresbilanz zum 31. Oktober hervor.

Die gesamtwirtschaftliche Lage sei im letzten halben Jahr durchaus turbulent gewesen, so Thomas Leissing, Sprecher der Gruppenleitung. Dennoch habe Egger im größten Produktbereich Möbel und Innenausbau in fast allen relevanten Märkten wachsen können. "Die große Ausnahme stellt hier Großbritannien dar, wo die Unsicherheiten nach der Brexit-Abstimmung für eine Währungsabwertung sorgten", erläuterte Leissing.

Zwar sei der Umsatz in Großbritannien in Britischen Pfund um 4,8 Prozent gestiegen, die negativen Währungseffekte hätten jedoch einen Umsatzrückgang in Euro um 9,2 Prozent bewirkt, hieß es. Im dekorativen Bereich hätten sich die Umsätze vor allem in Russland (plus 7,1 Prozent), Rumänien (plus 7,8 Prozent), Spanien und Portugal (plus 8 Prozent), sowie in Asien (plus 19,4 Prozent) besonders erfreulich entwickelt. In den Bereichen "Egger Retail Products" (Fußboden) und der Division "Egger Building Products" seien die Umsätze annähernd gleich geblieben.

145,6 Millionen Euro (Vorjahr: 142,8 Millionen Euro) hat der Holzkonzern im ersten Halbjahr investiert. Davon seien 36,4 Millionen Euro auf Erhaltungsinvestitionen und 109,2 Millionen Euro auf Wachstumsinvestitionen entfallen. Dazu zählen laut Egger unter anderem die Komplettierung der Installation einer MDF-/HDF-Produktionsanlage samt Fußbodenproduktion am Standort Gagarin in Russland, Investitionen in Energie und eine weitere Kantenproduktion am Standort Brilon in Deutschland.

Für das gesamte Geschäftsjahr 2016/2017 rechnet der Konzern mit einem leichten Umsatzwachstum. Die Erwartungen für die Produktbereiche "Decorative Products" und "Retail Products" seien positiv, lediglich im Bereich "Building Products" gehe man aufgrund der anhaltenden Überkapazitäten am OSB-Markt kurzfristig von keiner Verbesserung aus, hieß es.

Das seit 1961 bestehende Familienunternehmen beschäftigt laut eigenen Angaben rund 8.000 Mitarbeiter. An 17 Standorten in ganz Europa stellt Egger Produkte aus Holzwerkstoffen sowie Schnittholz her. (apa)