Bilanz : Holzkonzern Egger: Rekordumsatz mit markant weniger Gewinn
Der Vorsteuergewinn der Unternehmensgruppe mit 16 Produktionsstandorten in sieben Ländern Europas lag mit 42 Millionen Euro allerdings um 38 Prozent unter dem Vorjahreswert (68 Millionen). Der Nettogewinn (Ergebnis nach Steuern) sank um 23 Prozent auf 46 Millionen Euro (60 Millionen Euro). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag 2010/11 mit 229 Millionen Euro um drei Prozent unter dem Vorjahreswert von 236 Millionen Euro, erklärte Thomas Leissing, der Leiter für Finanzen, Verwaltung und Logistik der Egger-Gruppe, am Mittwoch bei der Jahrespressekonferenz des Unternehmens in St. Johann. Es war damit aber noch deutlich niedriger als im letzten Geschäftsjahr vor der Krise (2007/08), als es 292 Millionen Euro betrug. Das Ergebnis sei über den Planungen zu Beginn des Geschäftsjahres gelegen: "Wir sind damit zufrieden ", meinte der Finanz-Chef. Es sei, wie zu erwarten war, nicht gelungen, die stark gestiegenen Rohstoffkosten für Holz, Chemie und Papier über Preissteigerungen ausreichend zu kompensieren. Man habe es mit wahren "Rohstoffexplosionen" zu tun gehabt, bei Holz etwa um 24 Prozent. Der Umsatz wurde gegenüber dem Jahr zuvor um 20 Prozent ausgebaut. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet sich das Unternehmen laut Leissing eine weitere Steigerung von zehn Prozent. Zudem sollen heuer 300 Millionen Euro investiert werden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr habe man insgesamt 237 Millionen Euro in bestehende und neue Werke gesteckt. "Wir halten an unserem im vergangenen Jahr ausgegebenen Ziel, bis 2015 insgesamt rund eine Milliarde Euro zu investieren, fest", sagte Leissing. Nach oben zeigte die Kurve des Tiroler Holzwerkstofferzeugers im abgelaufenen Geschäftsjahr in punkto Mitarbeiterzahl. Diese stieg von 5.390 auf nunmehr 6.500. Positiv sah Leissing ferner, dass die Eigenkapitalquote des Unternehmens "trotz hoher Investitionen" gleichbleibend bei 36 Prozent liege. Der Kernmarkt von Egger bleibe auch in Zukunft Europa sowie die Türkei und Russland. Vor allem letztere seien die "zukünftigen Wachstumstreiber". In den beiden Ländern sowie generell in Osteuropa sollen die Marktanteile gesteigert werden. Erst vor einigen Wochen sei daher laut Produktionsleiter Walter Schiegl ein zweites, "strategisch wichtiges Werk" im russischen Gagarin mit 500 Mitarbeitern, 500.000 Kubikmetern Spanplattenkapazität sowie einem Forstbetrieb mit rund 80.000 Hektar übernommen worden. "Außerdem nehmen wir in Rumänien gerade die dritte Leimfabrik in Betrieb. Die Erste, die wir selber gebaut haben", erläuterte Schiegl. (APA/red)