Fusion : Holcim mit weniger Umsatz, Lafarge mit weniger Verlust

Bei Holcim schlugen die Fusionskosten zu Buche. Der Reingewinn stieg dagegen deutlich, weil ein Anteil an einem Unternehmen verkauft wurde. Der Umsatz ging im ersten Quartal um 2,8 Prozent auf 3,972 Milliarden Franken (3,79 Milliarden Euro) zurück, teilte der Holcim-Konzern mit. Fortschritte in Nordamerika hätten die Umsatzrückgänge nicht kompensieren können, hieß es.

Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 378 Millionen Franken nach 179 Millionen Franken im Vorjahr. Damit konnte der größte Zementkonzern der Welt sein Ergebnis mehr als verdoppeln. Hauptgrund dafür ist der Verkauf eines Anteils von 27,5 Prozent an Siam City Cement in Thailand, der einen Vorsteuergewinn von 371 Millionen Franken in die Kasse spülte.

Schwache Investitionstätigkeit

Insgesamt sei die Investitionstätigkeit in den Industrie- und Schwellenländern in den ersten drei Monaten schwach gewesen. Nach dem wegen des milden Winters außergewöhnlich starken ersten Quartal 2014 sanken die Zementlieferungen um 5,5 Prozent, da alle Regionen, mit Ausnahmen von Nordamerika und Lateinamerika geringere Volumina absetzten.

Allerdings sei in wichtigen Ländern wie Mexiko, den USA und den Philippinen mehr Zement verkauft worden. Auch der Transportbetonabsatz schrumpfte um zwei Prozent. Dagegen nahmen die Zuschlagsstofflieferungen dank Holcim Deutschland, Großbritannien und den USA um 1,2 Prozent zu. Der Asphaltabsatz kletterte gar um 14,9 Prozent.

Für das Gesamtjahr rechnet Holcim mit steigenden Zementvolumina in allen Regionen mit Ausnahme von Europa. Auch die Volumen bei Zuschlagsstoffen und Transportbeton sollten zunehmen. Insgesamt erwartet Holcim ohne Lafarge einen Betriebsgewinn von 2,7 Milliarden bis 2,9 Milliarden Franken.

Holcim optimistisch für Lafarge-Zusammenschluss

Der Konzern sieht sich in guter Verfassung und gut aufgestellt für den geplanten Zusammenschluss mit Lafarge, wie es in der Aussendung weiter heißt. Die Holcim-Aktionäre werden am 8. Mai an einer außerordentlichen Generalversammlung ihr Votum zur Fusion abgeben, wobei zwei Drittel der Eigner für den Zusammenschluss stimmen müssen.

Die Chancen dafür sind nun deutlich gestiegen. Denn der zweitgrößte Aktionär Eurocement sagte nach längerem Zögern seine Unterstützung zu. Mit der Unterstützung der Gesellschaft sowie dem größten Aktionär, Thomas Schmidheiny, der 20,11 Prozent besitzt, sind die Chancen nun hoch, dass die Holcim-Aktionäre die Transaktion durchwinken werden.

Die Kosten für die Fusion mit Lafarge werden für das Gesamtjahr auf 130 Millionen bis 150 Millionen Franken veranschlagt, wie aus einer Unternehmenspräsentation hervorgeht.

Lafarge dämmte Verlust ein

Beim Noch-Konkurrenten Lafarge kletterte der Umsatz um sechs Prozent auf 2,779 Milliarden Euro. Ohne Währungsgewinne in Höhe von 214 Millionen Euro wäre der Umsatz um ein Prozent gesunken.

Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) kletterte gar um 17 Prozent auf 403 Millionen Euro. Hier hätten Kosteneinsparungen und Innovationen geholfen, teilte Lafarge in einer Aussendung mit.

Unter dem Strich fuhr der nach Holcim zweitgrößte Zementkonzern der Welt einen Verlust von 96 Millionen Euro ein. Das ist eine Verbesserung von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahresverlust von 135 Millionen Euro. (apa/sda)