Gehälter und Löhne : Heimische Metall- und Elektroindustrie macht viel Urlaub
Laut dem Papier wenden die österreichischen Industrieunternehmen knapp 14 Prozent des Jahreslohns für Urlaubs- und Feiertage auf. Am meisten müssen dafür Unternehmen in Deutschland aufbringen (16 Prozent). Dennoch sind die Arbeitskosten in der österreichischen Industrie, die durch die zu bezahlenden freien Tagen höher ausfallen, mit rund 36 Euro pro Stunde (Rang neun) vergleichsweise niedrig. Am höchsten sind die Arbeitskosten in Norwegen (59 Euro pro Stunde) und in der Schweiz (50 Euro pro Stunde).
Spitzenreiter ist Österreichs Elektro- und Metallindustrie bei der Personalzusatzkostenquote, die Auskunft gibt über im Verhältnis zum Einkommen erbrachte Sozial- oder betriebliche Vorsorgeleistungen. Diese beträgt in Österreich rund 96 Prozent des Entgelts für geleistete Arbeit. Auch bei der Steuer- und Abgabenquote ist Österreich im Vorderfeld zu finden. Mehr als 49 Prozent des Bruttoeinkommens müssen demnach abgeführt werden - damit rangiert Österreich hinter Belgien (56 Prozent) auf Platz zwei.
In gut einem Monat beginnt die Herbstlohnrunde, traditionell eingeleitet von den Metallern. Die Elektro- und Elektronikindustrie hat im Frühjahr mit einem Plus von zwei Prozent abgeschlossen. Ein wichtiger Bestandteil der Kollektivvertragsvereinbarung in der Elektroindustrie ist die Freizeitoption - sprich: Verzichtet der Arbeitnehmer auf die Kollektivvertragserhöhung erhält er mehr Freizeit. Die Gewerkschaften wollen diese Regelung auch für die Maschinen- und Metallwarenindustrie, dies lehnt jedoch der größte der sechs Teilverbände der Metaller ab. (apa)