Druckmaschinen : Heidelberger Druckmaschinen kehrt in die schwarzen Zahlen zurück

Dank einer strategischen Neuausrichtung ist dem angeschlagenen deutschen Maschinenbauer Heidelberger Druckmaschinen nach einer langen Krisenzeit der Sprung in die Gewinnzone gelungen. Der Überschuss stieg im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 um 100 Mio. auf 28 Mio. Euro, wie das Unternehmen bei der Vorlage vorläufiger Jahreszahlen in Heidelberg mitteilte.

"Das abgelaufene Berichtsjahr markiert einen Wendepunkt auf unserem Weg der strategischen Neuausrichtung", erklärte Vorstandschef Gerold Linzbach. Die ausführlichen Konzernzahlen gibt es am 8. Juni.

Heidelberger Druck hatte zunächst fünf Verlustjahre in Folge verbuchen müssen. Vor zwei Jahren klappte es dann mit der schwarzen Null, vergangenes Jahr vermeldete der Konzern wieder einen Verlust von 72 Mio. Euro. Das Unternehmen versucht seit Langem, sich gesundzuschrumpfen: Die Mitarbeiterzahl sank in den vergangenen Jahren von 20.000 auf zuletzt 11.565. Die Wirtschaftskrise hatte die Druckmaschinenindustrie schwer gebeutelt.

Als Konsequenz stellte Heidelberger Druck sein Geschäftsmodell um: Das unbeständige Neumaschinengeschäft wurde zurückgefahren, der Bereich Services und Verbrauchsmaterialien hingegen ausgebaut. Damit sei Heidelberger Druck weniger abhängig vom Markt geworden, sagte ein Unternehmenssprecher. "Wir haben unser Geschäftsmodell ausbalanciert auf zwei Standbeinen." Die beiden großen Posten machten nun jeweils etwa die Hälfte des Umsatzes aus.

Auch die Entscheidung, wieder auf den Wachstumstreiber Digitaldruck zu setzen, zahle sich aus, sagte der Sprecher. Aus dem Digitalgeschäft hatten sich die Heidelberger 2004 zunächst zurückgezogen. Inzwischen sieht das Unternehmen hier die Zukunft der Branche.

Der Umsatz stieg von 2,3 auf 2,5 Mrd. Euro. Nach einem guten Schlussquartal lag der Auftragseingang mit knapp 2,5 Mrd. Euro über dem Vorjahreswert von 2,4 Mrd. Euro. Finanzvorstand Dirk Kaliebe erklärte: "Unserem Fokus auf die Themen Wachstum und Profitabilität ordnen wir alles unter." Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag ohne Sondereinflüsse bei 116 Mio. Euro (Vorjahr: 119 Mio. Euro). Die Sondereinflüsse waren laut Sprecher vor allem Rückstellungen für die Alterszeitzeit. Das Vorjahr sei geprägt gewesen von der Umstellung des Betriebsrentensystems und daher schlecht vergleichbar. (APA/dpa/red)