Automobilindustrie : Günther Oettinger will nicht Chef des Industrieverbands VDA werden

Günther Oettinger, demnächst ehemaliger EU-Budgetkommissar, hat kein Interesse an der Leitung des Verbands der Automobilindustrie (VDA). Er bekräftigte gegenüber den Zeitungen "Stuttgarter Zeitung/Nachrichten": "Für mich hat jetzt Priorität, meine Pläne für die Zeit nach dem Ende des Mandates und meinen Einstieg in die Politikberatung voranzutreiben."

Oettinger war bereits am vergangenen Wochenende im "Spiegel" als möglicher neuer VDA-Chef genannt worden, hatte aber dem Online-Portal "Politico" gesagt, er habe kein Interesse.

VDA-Chef Bernhard Mattes hatte vor wenigen Tagen seinen Rücktritt zum Jahresende angekündigt. Oettinger sagte den Zeitungen "Stuttgarter Zeitung/Nachrichten" nun, er sei "bisher für den Posten nicht gefragt worden".

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Oettinger war nach eigenen Angaben vor zwei Jahren gefragt worden, als ein Nachfolger für den damaligen VDA-Chef Matthias Wissmann gesucht wurde. Damals habe er abgelehnt. "Der Job war zwar attraktiv. Es stand für mich aber immer fest, dass ich meiner Verpflichtung als EU-Kommissar bis zum Ende des Mandats nachkommen werde."

Der Kommissar ist noch bis Ende Oktober im Amt. Er hat bereits in Hamburg eine Beraterfirma gegründet. Der Verhaltenskodex für EU-Kommissare sieht eine Karenzzeit von zwei Jahren vor. Während dieser Zeit müssen ehemalige Kommissionsmitglieder über die Annahme eines neuen Jobs vorab informieren. In Fällen, in denen die Betroffenen zu einem Arbeitgeber ihres früheren Fachgebiets wechseln wollen, muss die Ethikkommission ihre Zustimmung geben. (afp/apa/red)