Autoindustrie : Gründersohn Piero Ferrari empfängt Merkel und Renzi

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ist erneut zu Gesprächen mit dem italienischen Regierungschef Matteo Renzi zusammengekommen. Renzi empfing Merkel im norditalienischen Maranello, dem Sitz des Luxusautoproduzenten Ferrari. Begrüßt wurde Merkel auch vom Sohn des legendären Konstrukteurs Enzo Ferrari, Piero, und dem Präsidenten des Unternehmens, Sergio Marchionne. Auf dem Programm stand neben den Gesprächen auch ein Rundgang durch das Ferrari-Werk.

Überschattet wurden die Regierungskonsultationen von dem verheerenden Erdbeben in Italien mit fast 300 Toten vor einer Woche. Bei dem Treffen sollten vor allem wirtschaftspolitische Fragen im Vordergrund stehen. Italien ist hoch verschuldet und hat mit einer Bankenkrise zu kämpfen. Die Regierung will wegen der Naturkatastrophe von der EU eine Lockerung der Stabilitätskriterien verlangen, um mehr Geld für den Wiederaufbau ausgeben zu können. Aber auch die Flüchtlingsfrage dürfte eine Rolle spielen, da Italien eines der Hauptankunftsländer ist.

Vor dem Entwicklungszentrum wollten die Regierungsmitglieder danach auch ein Team von Rettern aus dem Erdbebengebiet treffen, die ein kleines Mädchen aus den Trümmern lebend geborgen haben. Deutschland hatte Italien nach dem Erdbeben seine Solidarität zugesichert.

Begleitet wird Merkel von Vizekanzler und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), Innenminister Thomas de Maizière (CDU), Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU). Die italienischen Amtskollegen waren ebenfalls dabei. Vor zehn Tagen hatte Merkel Renzi zusammen mit Frankreichs Präsident Francois Hollande zu einem Dreiergipfel vor der Insel Ventotene getroffen, um nach der Entscheidung der Briten, aus der EU auszuscheiden, über Wege aus der Krise zu beraten. (dpa/apa/red)