Windkraftindustrie : Großauftrag für das Siemens-Werk in der Steiermark

Siemens hat zwei Großaufträge beim Bau von Windkraftanlagen bekommen. Dabei handelt es sich um Aufträge für zwei Windparks im Landesinneren in Irland, teilt der Technologiekonzern mit. Beide Aufträge beinhalten zusätzlich auch den Service für 15 Jahre. Konkrete Angaben zum Finanzvolumen machte der Hersteller nicht.

Der erste Auftrag umfasst die Lieferung von 36 direkt betriebenen D3-Windturbinen mit einer Leistung von 108 Megawatt an den Cloosh Valley Windpark, der auch unter dem Namen Galway Wind Park Phase 2 bekannt ist. Hier ist die Inbetriebnahme für Mitte 2017 geplant.

Der zweite Auftrag Der zweite Auftrag beinhaltet 20 Windturbinen des Typs SWT-3.2-101 für den Sliabh Bawn Windpark in der Grafschaft Roscommon. Hier soll der Betrieb schon Anfang nächsten Jahres beginnen.

Im Bereich der Windenergie sei die Republik Irland Irland mit 2.400 Megawatt installierter Leistung ein wachsender Markt, so Thomas Richterich, Chef für Windkrafttechnologie an Land innerhalb der Konzernsparte für Windkraft und erneuerbare Energien.

Die Transformatoren für den Windpark Sliabh Bawn wurden bereits vergeben und werden im Siemens-Werk in Weiz in der Steiermark entwickelt und gebaut. Insgesamt 20 Stück mit je 3,4 Megavoltampere (MVA) werden ab Mitte 2016 nach Irland geliefert.

Das Transformatorenwerk in der Steiermark ist innerhalb des Unternehmens ein Exklusivhersteller von Transformatoren für schlüsselfertige Siemens-Windparks, und zwar sowohl für Projekte im Landesinneren als auch im Meer. In jedem Windpark, den Siemens errichtet, kommen Transformatoren aus dem steirischen Werk zum Einsatz. Insgesamt werden in Weiz jährlich Trafos mit einer Gesamtleistung von rund 5.000 MVA für Windparks gefertigt.

Transformatoren von Siemens kommen – wie auch in Irland – weltweit zum Einsatz bei der Übertragung von Strom. Weiz ist dabei der größte Standort des Münchner Technologieriesen für die Entwicklung und den Bau von Transformatoren. Der Standort in der Steiermark gilt nach eigenen Angaben innerhalb des Konzerns als Kompetenzzentrum für Phasenverschieber-Transformatoren und ist zugleich ein Exklusivhersteller für schlüsselfertige Windparks von Siemens auf der ganzen Welt.

Das zeigt sich auch beim Marktanteil - denn Transformatoren aus Weiz haben im Offshore-Bereich einen weltweiten Marktanteil von rund 80 Prozent.

Dabei sind die rund 1200 Mitarbeiter in Weiz in der gesamten Wertschöpfung tätig, so das Unternehmen: Angefangen mit F&E über Vertrieb, Engineering, Projektmanagement, Logistik, Fertigung, Abnahmeprüfung bis zur Endmontage auf der Anlage und der Inbetriebsetzung der Transformatoren.

Pro Jahr werden in Weiz auf einer Werksfläche von rund 54.000 Quadratmetern rund 140 Großtransformatoren und rund 4.000 Verteiltransformatoren gefertigt. Die Exportquote beträgt rund 80 Prozent.

Wie Siemens weiter anmerkt, erzeugen die Aufträge in dem Werk in der Oststeiermark auch eine lokale Wertschöpfung, da nach Angaben des Unternehmens für den Bau der Transformatoren bis zu 900 weitere Unternehmen in ganz Österreich beschäftigt werden.

Das Sliabh Bawn Windkraftwerk entsteht am Berg Sliabh Bawn südlich von Strokestown. Mit 20 direkt angetriebenen Windturbinen und einer installierten Leistung von 64 MW wird es Strom für rund 41.000 Haushalte liefern. Ein Projektschwerpunkt ist die Förderung der Region: Satzungsgemäß unterstützt der Betreiber beispielsweise die Einrichtung von Freizeitanlagen und fördert lokale Initiativen. Ortsansässige Unternehmen profitieren sowohl während der Bauphase als auch im Betrieb des Windparks.

Das 108-MW-Cloosh-Projekt ist Teil eines Clusters aus mehreren Windkraftwerken des Unternehmens SSE Renewables im Cloosh Tal in der Grafschaft Galway. Bereits im Sommer 2015 bestellte SSE Renewables 22 Anlagen des Typs SWT-3.0- 101 für den Windpark Galway Phase 1, der sich bereits in Bau befindet. Cloosh als zweite Phase des Windclusters ist eine gemeinschaftliche Entwicklung und wird in der unmittelbaren Nachbarschaft installiert. Gemeinsam liefern die Projekte Strom für rund 84.000 Haushalte. (pm)

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