Anlagenbau : Größter Stahlproduzent der USA bestellt bei Andritz Metals

Ein neuer Großauftrag für Andritz: Der zum steirischen Anlagenbauer gehörende Andritz Steel liefert an den amerikanischen Stahlproduzenten Nucor Steel schlüsselfertige Produktionslinien für ein neues Kaltwalzwerk. Hinter Andritz Metals steht der schwäbische Maschinenbauer Schuler, der heute mehrheitlich zu Andritz gehört.

Mit der bestellten Technologie will Nucor Steel, größter Stahlproduzent der USA, seinen Standort in Hickman im US-Bundesstaat Arkansas ausbauen. In diesem Stahlblechwerk sollen mit den neuen Anlagen schon bald deutlich mehr Spezialstähle "der dritten Generation" produziert werden, einschließlich neuer hochfester Stähle und Elektrostähle, meldet Andritz.

Der Ausbau betreffe demnach eine Produktionskapazität von etwa 650.000 Tonnen. Die Inbetriebnahme sei für das zweite Halbjahr 2017 vorgesehen. Um wie viel Geld es dabei geht, sagt Andritz nicht.

Technisch umfasst der Auftrag eine Hochleistungs-Schubbeize mit Liniengeschwindigkeiten von bis zu 200 Metern pro Minute zum Beizen von warmgewalztem Kohlenstoffstahl. Andritz liefert auch die komplette Elektrik und Automatisierung.

Außerdem baut Andritz Metals für das Werk in Arkansas auch eine Multi-Rollenrichtmaschine für Formkorrekturen und ein Dressierwalzwerk. Mit diesen beiden Komponenten werde die Schubbeizlinie eine "überlegene Materialflachheit erzielen", verspricht der Hersteller.

Zusätzlich geht es bei dem Auftrag auch um ein Kaltwalzwerk und ein Temperwalzwerk inklusive Reduktionsmodus. In dem Werk sollen mit Walzgeschwindigkeiten bis zu 800 Metern pro Minute hochfeste Stähle der dritten Generation bearbeitet werden.

Für die Geschwindigkeit sorgen demnach auch vollautomatische Walzenwechsel, integrierte Bremswalzen und neue Bandtrocknungstechnologie.

Nucor Corporation ist der größte Stahlproduzent der USA. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Charlotte im Bundesstaat North Carolina. Das Unternehmen ist auch Nordamerikas größter Wiederverwerter für jegliche Stoffe.

Bei der Stahlherstellung setzt Nucor nicht auf die sogenannte Hochofenroute, sondern auf Elektrolichtbogenöfen. Dabei wird nicht Roheisen im Hochofen geschmolzen, sondern Stahlschrott mithilfe von Lichtbögen.

Andritz Metals ist über den Konzern Schuler Weltmarktführer in der Umformtechnik. Der steirische Konzern hat seine Anteile bei Schuler ab dem Jahr 2012 schrittweise erhöht und hält heute rund 95 Prozent.

Schuler hat seinen Sitz im schwäbischen Göppingen in Baden-Württemberg. Der Hersteller liefert Pressen, Automatisierungslösungen, Werkzeuge, Kenntnisse und Dienstleistungen für die gesamte metallverarbeitende Industrie. Zu Schulers Kunden gehören Autobauer und ihre Zulieferer sowie Unternehmen aus der Schmiede-, Haushaltsgeräte-, Verpackungs-, Energie- und Elektroindustrie. Schuler bietet auch Technologie für die Prägung von Münzen, die Flugzeugindustrie, den Schienenverkehr und die Großrohrfertigung.

Der in Graz ansässige Hersteller Andritz ist einer der weltweit führenden Lieferanten von Anlvagen, Ausrüstungen und Serviceleistungen für Wasserkraftwerke, die Zellstoff- und Papierindustrie, die metallverarbeitende Industrie und Stahlindustrie, die kommunale und industrielle Fest-Flüssig-Trennung sowie die Tierfutter- und Biomassepelletierung. Anditz liefert Technologie für Dampfkesselanlagen, Biomassekraftwerke, Rückgewinnungskessel und Gasifizierungsanlagen sowie Rauchgasreinigungsanlagen. Der Hersteller bietet auch Anlagen zur Produktion von Vliesstoffen, Viskosezellstoff, Faserplatten und Recycling an.

In der breiten Öffentlichkeit war Anditz seit geraumer Zeit immer wieder in den Schlagzeilen wegen seiner Beteiligung an dem weltweit umstrittenen gigantischen Staudamm Belo Monte im Urwald Brasiliens.

Andritz beschäftigt international etwa 25.200 Mitarbeiter an rund 250 Standorten in rund 40 Ländern.

(red)

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