Kfz-Industrie : GM gewinnt in den USA einen wichtigen Gerichtsprozess

Der US-Autokonzern General Motors (GM) hat erneut einen juristischen Sieg in Zusammenhang mit den Folgen defekter Zündschlösser erzielt. Eine Jury in Texas entschied, dass ein tödlicher Unfall vor fünf Jahren nicht auf den Defekt zurückzuführen sei. Damit scheiterte der Kläger, der mit seinem Auto einen Zusammenstoß verursacht hatte, bei dem der Fahrer des anderen Wagens starb.

Der Kläger Zach Stevens hatte angeführt, dass er wegen des Zündschlossdefekts die Kontrolle über sein Auto verloren habe. Diese Darstellung wies die Jury jedoch zurück. "Wir haben die Jury gebeten, den Fall von Zach Stevens anhand der Fakten zu prüfen, und genau das hat sie getan", erklärte GM nach der Entscheidung. Der Unfall sei von einem "sehr rücksichtslosen jungen Mann" verursacht worden.

GM hatte im Februar 2014 den Rückruf von insgesamt rund 2,6 Millionen Autos weltweit eingeleitet, weil die Zündschlösser während der Fahrt in die Aus-Position springen und so neben dem Motor auch die Elektronik ausschalten können. Durch den Defekt, der dem Konzern bei Rückrufbeginn bereits zehn Jahre lang bekannt war, sollen 124 Menschen ihr Leben verloren haben und hunderte weitere verletzt worden sein. Im vergangenen Sommer richtete GM einen Entschädigungsfonds ein.

Das dritte Urteil, das die Position von GM bestätigt

Die Entscheidung der Jury in Texas ist heuer bereits der dritte Fall im Zusammenhang mit den Zündschlössern, der für GM positiv ausging. Bei einem Verfahren im Jänner zog der Kläger überraschend seine Klage zurück. Im Mai entschied eine Jury in Louisiana im Sinne des Konzerns.

Einen Großteil der juristischen Risiken hatte GM bereits im vergangenen Jahr mit einem Vergleich abgewendet. Dabei zahlte der Konzern 900 Mio. Dollar (797 Mio. Euro); im Gegenzug wurden die Ermittlungen eingestellt. Außerdem richtete GM einen Entschädigungsfonds für Unfallopfer und Hinterbliebene ein. (afp/apa/red)