Kunststoffe : Gift im Schaumstoff: BASF verhandelt über Entschädigungen

In der Affäre um ein verunreinigtes BASF-Kunststoffprodukt für Matratzen und Autositze laufen nach Firmenangaben Gespräche über ein Entschädigungsmodell.

Gesprochen werde mit Kunden, die das betroffene Produkt Toluoldiisocyanat (TDI) zur Herstellung von Schaumstoffen bezogen hätten, sagte kürzlich ein BASF-Sprecher .

Aber auch mit Matratzenherstellern, die die betroffenen Schaumstoffe verarbeitet hätten, werde geredet. Auch in Österreich waren Polstermöbel- und Matratzenhersteller betroffen, teilweise kam es zu Produktionsstopps.

Mehr zu betroffenen Herstellern in Österreich:

Gift im Schaumstoff: BASF gibt Entwarnung, ADA produziert wieder >>

BASF: Keine Gesundheitsgefahr

BASF-Tests ergaben, dass von den Schaumstoffen keine Gesundheitsgefahr ausgeht. Behörden haben die Ergebnisse bestätigt.

Vorstandschef Kurt Bock hatte den Schaden im Oktober auf einen zweistelligen Millionenbetrag beziffert. Ob darin auch mögliche Entschädigungszahlungen enthalten sind, war zunächst nicht bekannt.

Erhöhte Konzentration an Dichlorbenzol

BASF hatte zwischen dem 25. August und dem 29. September 6.870 Tonnen TDI mit einer erhöhten Konzentration an Dichlorbenzol (DCB) hergestellt. DCB steht im Verdacht, Krebs zu verursachen. Es kann zudem Haut, Atemwege und Augen reizen.

Großteil nicht verarbeitet

Rund 72 Prozent der 6870 Tonnen waren noch nicht weiterverarbeitet. Davon hat BASF laut eines Sprechers mehr als 60 Prozent zurückgeholt, für die übrigen knapp 40 Prozent seien die Details der Rücknahme bereits vereinbart.

Die restlichen 28 Prozent des TDI wurden zu Schaumblöcken und vorgefertigten Schaumteilen verarbeitet. BASF bot an, sie entsorgen zu lassen. Das sei mit einem Großteil passiert, so der Sprecher. (dpa/apa/red)