Kfz-Industrie : Gewinneinbruch beim Zulieferer Frauenthal

Der börsennotierte Autoindustriezulieferer und Sanitärgroßhändler Frauenthal hat heuer in den ersten drei Quartalen 2015 deutlich weniger Gewinn erzielt als in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Das Ergebnis nach Steuern der nach dem Verkauf eines Geschäftsbereiches fortzuführenden Bereiche brach von 18,1 auf 7,3 Mio. Euro ein, wie aus einer Ad-hoc-Mitteilung der Frauenthal hervorgeht.

Produktion von schweren Stahlfedern und Stabilisatoren verkauft

Veräußert wurde der Bereich Schwere Stahlfedern und Stabilisatoren - das Closing fand am 23. Dezember 2014 statt. Das Ergebnis nach Steuern des aufgegebenen Geschäftsbereichs war daher in den ersten drei Quartalen 2015 null - nach einem Verlust von 13 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.

Im Ergebnis sind außerplanmäßige Abschreibungen, Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem Kaufvertrag, Transaktionskosten sowie ein Entkonsolidierungsaufwand enthalten. Die Werte des Jahres 2014 wurden laut Frauenthal entsprechend angepasst.

Der Umsatz der verbliebenen Geschäftsbereiche kletterte heuer im Neunmonatszeitraum dank Akquisition des Großhändlers für Sanitär- und Heizungsprodukte sowie Rohinstallationen ÖAG AG um 31,9 Prozent von 446,8 auf 589,1 Mio. Euro. Der Umsatzbeitrag der ÖAG belief sich den Angaben zufolge auf 131,1 Mio. Euro. Der übernommene Sanitärgroßhändler war im Vorjahr ab Juli inkludiert.

Der operative Gewinn (EBIT) der fortzuführenden Geschäftsbereiche verringerte sich in den ersten drei Quartalen 2015 von 21,3 auf 12,6 Mio. Euro (minus 40,9 Prozent). Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen gab das EBITDA um 22,4 Prozent von 29,6 auf 22,9 Mio. Euro nach.

Frauenthal erwartet Stagnation der Nachfrage im Automotive-Bereich

Für das Gesamtjahr 2015 rechnet die Frauenthal-Gruppe mit einer "moderaten Steigerung des operativen Ergebnisses" - nach Bereinigung um die wesentlichen positiven außerordentlichen Effekte im Vorjahr. In der Division Frauenthal Automotive steht "langfristig keine Verbesserung der Nachfrage im Nutzfahrzeugbereich" ins Haus; für das Pkw-Geschäft (Gnotec-Gruppe) ist Frauenthal "optimistisch", dass Wachstum erzielt werden könne. In der Division Frauenthal Handel sei "bei leicht ansteigendem Marktanteil in einem stagnierenden Sanitär- und Heizungsmarkt" für das Gesamtjahr "lediglich durch die Integration der ÖAG ein Umsatz- und Ergebniszuwachs aus dem operativen Geschäft" zu erwarten.

Das Ergebnis werde einerseits durch Integrationskosten belastet, andererseits sei im Vorjahr ein "positiver, einmaliger Ergebniseffekt aus der Erstkonsolidierung der ÖAG von 8,9 Mio. Euro" ("Lucky Buy") erzielt worden, der heuer nicht mehr anfalle. (APA)