Bahnindustrie : Gewerkschaft protestiert gegen "Kahlschlagpolitik" bei Bombardier

Im Streit um den geplanten Stellenabbau bei Bombardier Transportation in Deutschland kommen Arbeitgeber und Gewerkschaft offenbar auf keinen gemeinsamen Nenner. "Die Sorge ist groß, dass trotz alternativer Konzepte der geplante Stellenabbau stattfindet", teilte die IG Metall mit. Darauf wiesen Zahlen hin, die inzwischen an den Standorten kursierten.

Gewerkschaft gegen "ideenlose Kahlschlagpolitik"

Die Gewerkschaft rief die Beschäftigten in ganz Deutschland zu Protesten an diesem Donnerstag in Berlin auf. Rund 1.000 Teilnehmer werden vor der Zentrale des Zugbauers in Berlin erwartet, wo der Aufsichtsrat tagt.

"Wir fordern innovative Zukunftskonzepte für Standort- und Beschäftigungssicherung statt ideenloser Kahlschlagpolitik", sagte der IG Metall-Bezirksleiter für Berlin, Brandenburg und Sachsen, Olivier Höbel. "Arbeitsplätze und Standorte von Bombardier sind gerade in Ostdeutschland bedroht."

Bombardier will weltweit 5.000 Arbeitsplätze streichen

Bombardier Transportation ist die Zugsparte des kanadischen Flugzeug- und Bahnkonzerns Bombardier. Sie hat fast 40.000 Beschäftigte, davon rund 8.500 in Deutschland. Bei der laufenden Umstrukturierung sollen bis Ende 2018 weltweit noch 5.000 Arbeitsplätze wegfallen.

Bis Juli soll es ein Konzept für die deutschen Standorte geben. Das sind Hennigsdorf, Görlitz, Bautzen, Kassel, Mannheim, Braunschweig und Siegen. Dazu laufen Gespräche mit der Arbeitnehmerseite.

Großer Standort in Wien

Der Zugbauer Bombardier ist auch in Österreich vertreten: Im Werk in Wien-Liesing arbeiten 550 Menschen. (dpa/apa/red)

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