Kfz-Industrie : General Motors lehnt eine Fusion mit Fiat ab

Fiat-Chrysler-Boss Sergio Marchionne gibt nicht auf und wirbt weiter um den Konkurrenten General Motors. Nach dem VW-Emissionsskandal sieht Marchionne in einer stärkeren Kooperation mit GM eine Möglichkeit, sich noch stärker gegen die Konkurrenz zu rüsten. Der Zusammenschluss der beiden Autobauer würde jährlich 30 Milliarden Dollar (26,6 Mrd. Euro) Cash generieren, so Marchionne.

Mary Barra lässt Marchionne abblitzen

Doch GM sei nicht der einzige Partner für einen Zusammenschluss. Fusionen in der Autobranche seien nicht einfach, gab Marchionne nach Medienangaben zu. "Unterschiede bei Herkunft und Geschichte zwischen Konzernen sind schwer zu meistern. Wir haben mit Chrysler fusioniert und waren dabei erfolgreich", erklärte Marchionne. Er habe von GM-Chefin Mary Barra eine Absage erhalten. "Wir sind von GM abgelehnt worden, ich will nichts forcieren", sagte der Italiener.

Spekulationen über eine Annäherung beider Konzerne machen schon seit längerem die Runde. Allerdings betont Sergio Marchionne auch, sein Konzern hege keine Pläne zur feindlichen Übernahme des Konkurrenten. "Die Fusion mit GM ist keine Frage von Leben oder Tod. Es besteht jedoch eine strategische Notwendigkeit dazu. Es ist offenkundig, dass es in der Autoindustrie Partnerschaften geben muss", sagte Marchionne.

Im Jänner will Fiat Chrysler erstes Hybridmodell vorstellen

Marchionne bestätigte die Unternehmensziele bis 2018. Im Jänner werde Fiat Chrysler beim Autosalon in Detroit das erste Hybridmodell vorstellen. Dabei werde es sich um einen Minivan mit der Marke Chrysler handeln. "Hybridmodelle sind für die Entwicklung des Marktes notwendig", so Marchionne.

Der Fiat-Chef zeigte sich über die Entwicklungen des europäischen Automarkts optimistisch. "Heute bin ich über die Aussichten des europäischen Markts zuversichtlicher als 2014. Ich bin dagegen über den südamerikanischen Markt weniger optimistisch", sagte Marchionne. Nicht ganz in dieses Bild passt der neuerlichen Rückruf von 105.458 Fahrzeugen des Herstellers wegen potenzieller Probleme mit den Bremsen in den USA.

Unterdessen treibt Fiat Chrysler nach dem erfolgreichen Börsendebüt von Ferrari die Ausgliederung des italienischen Sportwagenherstellers weiter voran. Ferrari soll jetzt unter Kontrolle der Finanzfirma Exor kommen - mehr dazu hier. (APA/dpa/red)