Logistik : Gebrüder Weiss: Hohe Auslastung und Wechsel der Generationen

Der Vorarlberger Logistikkonzern Gebrüder Weiss hat im vergangenen Jahr ein Nettoumsatzplus von 8,3 Prozent auf 1,67 Milliarden Euro (2017: 1,55 Mrd.) erwirtschaftet. Wolfram Senger-Weiss, Vorsitzender der Geschäftsleitung, berichtet von einem "guten Jahr" mit hoher Auslastung beim Landtransport und einem erfolgreich vollzogenen Generationswechsel.

Ein Jahr des Generationswechsels

Nach Angaben von Wolfram Senger-Weiss gab es im Unternehmen im Vorjahr auch einen Wechsel der Generationen auf verschiedenen Ebenen des Managements, von der Geschäftsleitung über die Leitungen auf regionaler Ebene bis zu Niederlassungsleitungen.

Gebrüder Weiss habe alle neuen Positionen intern besetzt, weil man sich um die "systematische Entwicklung von Führungskräften" gekümmert habe. "Das ist ein schönes Zeichen von Stärke der Organisation und Kultur", so Senger-Weiss. Dazu: Gebrüder Weiss: Neue Regionalleiter für Tirol, Vorarlberg und die Schweiz >>

Um sechs Prozent mehr Mitarbeiter

Die Anzahl der Mitarbeiter ist im vergangenen Jahr um etwa 6 Prozent auf 7.112 (2017: 6.724) angestiegen. Fachkräfte würden aber weiter gesucht, so Senger-Weiss. Gebrüder Weiss unterhält weltweit 157 Standorte.

Landverkehr als "tragende Säule"

Außer dem Umsatz gibt das Familienunternehmen traditionell keine weiteren Geschäftskennzahlen bekannt. Senger-Weiss hob für das Jahr 2018 abermals den Bereich Landverkehre als "tragende Säule" hervor, in dem das organische Wachstum 7,5 Prozent betragen habe. Die anhaltend gute Konjunktur habe für entsprechende Nachfrage gesorgt, die damit verbundenen Herausforderungen wie Fahrermangel, Laderaumknappheit und starke Schwankungen bei den Sendungsmengen seien gut gemeistert worden, stellte der Konzernchef fest.

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Ausbau der transpazifischen Route

Im Bereich der Luft- und Seefracht sei eine Umsatzsteigerung um rund 12 Prozent gelungen. Man habe weiter in die Entwicklung der Standorte in Asien, den USA und Deutschland sowie in den Ausbau der transpazifischen Transportroute zwischen Nordamerika und Asien investiert, so Senger-Weiss.

Insgesamt investierte Gebrüder Weiss im vergangenen Jahr 50 Millionen Euro (2017: 65 Mio.) in Infrastruktur. Die Eigenkapitalquote habe man stabil auf einem Niveau von 58 Prozent gehalten, "was die weitgehende Unabhängigkeit von Kreditinstituten garantiert", erklärte der Unternehmenschef.

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Zustellung an Endkunden wächst

Begünstigt durch den wachsenden Onlinehandel hat sich laut Senger-Weiss auch der Bereich "Home Delivery" mengenmäßig sehr positiv entwickelt. Es wurden rund 900.000 Sendungen aus den Sparten Unterhaltungselektronik, Haushalt und Möbel an Endkunden zugestellt, gut ein Drittel davon in Österreich.

Neben der Anlieferung übernehme Gebrüder Weiss auch die Montage und den Anschluss der Geräte vor Ort, so Senger-Weiss. Hauszustellungen bietet Gebrüder Weiss im Kooperation mit Einrichtungshäusern, Elektrohändlern und Baumärkten außer in Österreich auch in Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien und neuerdings Rumänien an. (apa/red)