Maschinenbau : GE Jenbacher: Betriebsräte fordern Beteiligung an Verkaufsgesprächen

Angesichts der Pläne des US-Industriegigant General Electric (GE) sein Tiroler Unternehmen Jenbacher Gasmotoren bzw. GE Jenbacher zu verkaufen, hat der Betriebsrat nun eine Einbindung in die Verkaufsgespräche gefordert.

Dazu soll es in den kommenden Tagen Gespräche mit der Unternehmensleitung geben, sagte Betriebsratschef Roland Eitzinger gegenüber der Austria Presse Agentur.

Diese Woche dazu:

Jetzt offiziell: General Electric prüft Verkauf von GE Jenbacher >>

Hintergrund:

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Grundsätzlich stehe man seitens des Betriebsrats einem Verkauf aber neutral gegenüber, sagte Eitzinger, der zudem die Möglichkeit einer Stellungnahme zur Best-Bieter-Vergabe verlangte.

GE-CEO John Flannery hatte vor rund einer Woche die Möglichkeiten des Verkaufs der Verbrennungsmotorensparte, auch bekannt als Distributed Power (DP), welche unter anderem die Produktlinie Jenbacher in Tirol umfasst, bestätigt. Das GE-Werk in Tirol beschäftigt laut eigenen Angaben rund 1.600 Mitarbeiter.

Europas Industriegewerkschaft fordert Stopp des Umbaus von GE Jenbacher

Der europäische Industriegewerkschaftsverband IndustriAll lancierte außerdem eine Petition, in der der Stopp des GE-Restrukturierungsplans gefordert wird.

Auch die österreichischen Betriebsratskörperschaften schlossen sich dieser Petition an. Man wolle sich damit solidarisch mit den Kollegen in Großbritannien und Deutschland erklären, die vornehmlich von dem geplanten Jobabbau betroffen seien, meinte Eitzinger.

Kahlschlag bei GE in Europa

Im Jänner 2016, nach der Übernahme von Alstom Power, habe General Electric 6.500 europäische Arbeitsplätze gestrichen. Im Dezember 2017 sei ein weiterer umfassender Kostensenkungsplan vorgestellt worden, der den Abbau weiterer 5.500 europäischer Arbeitsplätze vorsehe.

In nur zwei Jahren würden nach den Plänen von GE europaweit nicht weniger als 12.000 Arbeitsplätze im Energiegeschäft von GE abgebaut, kritisierten die Arbeitnehmervertreter in der Petition. Die GE-Beschäftigten würden diese Entscheidungen, die "die Zukunft des Unternehmens gefährden", einstimmig verurteilen. (apa/red)