Energiewirtschaft : Frostiger Winter: Gazprom erhöht Gaslieferungen nach Europa deutlich

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Der russische Energiekonzern Gazprom will mehr Gas durch die Ukraine in Richtung Europa pumpen. Für März ist ein Volumen von täglich 124,2 Mio. Kubikmeter geplant, geht aus den Daten einer Auktion für die monatlichen Transportkapazitäten hervor, wie die Agentur Interfax in Moskau meldete. Ursprünglich waren 110 Mio. Kubikmeter Gas pro Tag geplant.

Für den laufenden Monat Februar hatte der russische Gasgigant ebenfalls 124,2 Mio. Kubikmeter pro Tag gebucht. Das ist allerdings weniger als noch vor einem Jahr. Hintergrund ist, dass Russland die Ukraine als Transitland umgehen will. 2019 war nach zähen Verhandlungen ein neuer Fünfjahresvertrag zustande gekommen. Demnach verpflichtet sich Gazprom, in diesem Jahr mindestens 40 Mrd. Kubikmeter seines Erdgases über die Ukraine in den Westen zu liefern. 2019 waren es noch 89,6 Mrd.

Für Ukraine sind Transportgebühren sehr wichtig

Die Ukraine befürchtet, mit der Inbetriebnahme der umstrittenen Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 als Transitland überflüssig zu werden. Das finanziell angeschlagene osteuropäische Land ist aber dringend auf die Gebühren angewiesen, die es von Russland für den Transport von Erdgas in die EU kassiert.

Vor mehr als einer Woche hatte die Nord Stream 2 AG wieder mit dem Verlegen von Rohren bei Dänemark begonnen. Die USA wollen das deutsch-russische Projekt mit Sanktionen noch auf den letzten Metern stoppen. (dpa/apa/red)

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