Atomkraft : Frankreich fährt seinen ältesten Atommeiler wieder hoch

Nach fast zwei Jahren vom Netz ist einer der beiden Reaktoren des elsässischen Kernkraftwerks Fessenheim wieder hochgefahren worden. Er sei wieder am Netz, sagte eine Sprecherin des Betreibers EDF. Auf der Webseite des französischen Übertragungsnetzbetreibers RTE hieß es, die Produktion werde nun schrittweise gesteigert.

Produktion wird nun schrittweise gesteigert

Der Druckwasserreaktor Fessenheim 2 war Mitte Juni 2016 abgeschaltet worden, weil die französische Atomaufsicht zeitweise ein Prüfzertifikat entzogen hatte. Im vergangenen Monat hatte die Behörde dann grünes Licht gegeben, damit dürfen wieder beide Reaktoren in Fessenheim Strom produzieren.

Direkt am Rhein

Die Anlage in unmittelbarer Nähe zur deutschen Grenze ist das älteste noch laufende Atomkraftwerk Frankreichs und gilt Kritikern als Sicherheitsrisiko. Die Pariser Regierung hat die Schließung versprochen, nach derzeitiger Planung soll das Kraftwerk Ende 2018, Anfang 2019 vom Netz gehen. Dies ist jedoch an die Inbetriebnahme eines neuen Reaktors in Flamanville am Ärmelkanal geknüpft.

Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller kritisierte das Wiederhochfahren von Reaktorblock 2. "Obwohl die französische Atomaufsicht nach ihren Überprüfungen die Sicherheitsbedenken ausgeräumt sieht, halte ich die Entscheidung, Fessenheim wieder anzufahren, für falsch und riskant", teilte der Grünen-Politiker mit. (dpa/apa/red)