Ford schließt drei Fabriken in Russland und verlässt den russischen Markt

Im Rahmen der Neuausrichtung kehrt Ford dem russischen Pkw-Markt den Rücken. Wie der US-Autobauer am Mittwoch mitteilte, werde das russische Gemeinschaftsunternehmen Ford Sollers zwei Montagewerke sowie eine Motorenfabrik in Russland dicht machen. Die Schließungen seien mit "erheblichen" Arbeitsplatzverlusten verbunden, hieß es ohne nähere Angaben.

Damit fährt Ford die gegenteilige Strategie wie der französische Autobauer PSA mit seiner deutschen Konzerntochter Opel: Neue Märkte im Osten: PSA verfolgt bei Opel eine ganz andere Strategie als GM >>

Lokaler Partner Sollers übernimmt

Die Pkw-Produktion laufe damit bei Ford Sollers Ende Juni aus. Die Führung des Unternehmens gehe von Ford auf den russischen Partner Sollers über. Nach der Neuaufstellung des Joint Ventures liege der Fokus in Russland auf Nutzfahrzeugen.

"Die neue Ford Sollers Struktur unterstützt Fords globale Strategie zur Neuausrichtung, unsere Führung bei Nutzfahrzeugen auszubauen und das Europa-Geschäft in den Marktsegmenten auszuweiten, die bessere Renditen auf investiertes Kapital bieten", erklärte Ford-Europa-Chef Steven Armstrong. Der russische Pkw-Markt sei in den vergangenen Jahren erheblich unter Druck geraten und die Erholung verlaufe langsamer als gedacht.

Ford mit großen Kürzungen in Europa - vor allem in Deutschland

Das Europa-Geschäft von Ford steckt tief in den roten Zahlen. Im Zuge der Sanierung will der US-Autobauer auch in Deutschland mehr als 5.000 Stellen abbauen.

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GM hat Europa schon verlassen

Der zweitgrößte US-Autobauer steht unter Druck, nachdem der Rivale General Motors sein Europa-Geschäft an Peugeot verkauft und Opel unter dem französischen Autobauer wieder Tritt gefasst hat. (reuters/apa/red)