Elektroautos : Finanzfirmen klagen gegen Tesla - Börsenaufsicht prüft Pläne von Musk

Nach den Turbulenzen um den möglichen Rückzug des Tesla-Konzerns von der Börse sieht sich Firmenchef Elon Musk mit Klagen verärgerter Investoren konfrontiert. Zwei Anleger reichten am Freitag vor einem US-Gericht in San Francisco Klage gegen ihn ein.

Sie werfen Musk vor, durch seine Twitter-Ankündigung zum Ende der Börsennotierung den Kurs der Tesla-Aktie künstlich in die Höhe getrieben und gezielt jene Anleger geschädigt zu haben, die auf einen Fall des Kurses gesetzt hatten. Die Kläger hatte sogenannte Leerverkäufe mit der Tesla-Aktie unternommen. Solche Geschäfte sind für Anleger profitabel, wenn der Kurs einer Aktie fällt. Nach Musks Ankündigung war der Kurs aber in die Höhe geschossen.

Börsenaufsicht SEC prüft Pläne von Tesla

Musk hatte vergangene Woche auf Twitter mitgeteilt, den Elektroauto-Konzern wieder von der Börse nehmen zu wollen. Die Finanzierung dafür sei "gesichert", schrieb er. Dies brachte den Markt dermaßen durcheinander, dass der Handel mit Tesla-Aktien in New York vorübergehend ausgesetzt wurde.

US-Medienberichten zufolge befasst sich inzwischen die US-Börsenaufsicht SEC bereits mit Musks Vorgehen. Sie prüft demnach, ob Musks Äußerungen zutreffend gewesen seien. Zudem prüft sie, ob die Ankündigung auf Twitter rechtmäßig war oder ob sie auf einem anderen Weg hätte erfolgen müssen.

Saudis wollen Börsenabgang nicht finanzieren

Der saudi-arabische Staatsfonds PIF hat nach Informationen von Insidern bisher kein Interesse gezeigt, sich an der Finanzierung der Rücknahme des E-Auto-Herstellers Tesla von der Börse zu beteiligen. PIF hat Insidern zufolge kürzlich einen Anteil von knapp unter fünf Prozent an Tesla erworben.

Daher war spekuliert worden, dass der Fonds sich auch an dem von Tesla-Chef Elon Musk ins Spiel gebrachten Rückzug des Unternehmens von der Börse beteiligen könnte. Bisher habe PIF aber kein Interesse bekundet, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Verwaltungsrat fordert Erklärungen von Musk

Der Verwaltungsrat von Tesla verlangte Insidern zufolge von Musk mehr Informationen darüber, wie dieser einen Rückzug des Unternehmens von der Börse finanzieren will. Das Gremium habe zwar mehrmals über den Vorschlag beraten, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen am Freitag. Detaillierte Informationen über die Finanzierung eines solches Vorhabens, habe der Verwaltungsrat von Musk jedoch nicht erhalten.

Auch ein großer Investmentfonds wie der Vision Fund des Technologie-Konzerns Softbank wäre Experten zufolge ein möglicher Kandidat. Die "Financial Times" berichtete am Mittwoch indes unter Berufung auf Insider, Softbank halte Tesla für überbewertet und es gebe keine Hinweise darauf, dass das Unternehmen in den Autobauer investiere. (afp/reuters/apa/red)