Energiewirtschaft : Finanzfirma offenbar am Einstieg bei der Energie AG interessiert

Die australische Investmentfirma Macquarie soll an einem Einstieg beim oberösterreichischen Landesversorger Energie AG (EAG) interessiert sein. Laut einem Bericht des Magazins "Trend" habe sie ein Auge auf den zum Verkauf stehenden 10-Prozent-Anteil der städtischen Linz AG geworfen - und möglicherweise Appetit auf noch mehr.

Linz AG verkauft

Die Linz AG hat bereits vor Längerem angekündigt, ihren Anteil veräußern zu wollen. Das Land Oberösterreich hätte ein Vorkaufsrecht, scheint aber nicht wirklich zu ziehen: Ein im Frühling unterbreitetes Verkaufsangebot der Linz AG wurde ausgeschlagen. Angeblich wurden 200 Mio. Euro gefordert, während der Marktwert auf 160 bis 190 Mio. Euro geschätzt werde.

"Das war aus unserer Sicht nicht vorteilhaft", zitiert der Bericht den zuständigen LHStv. Michael Strugl (ÖVP). Strugl betont aber, das Land habe sich noch nicht festgelegt.

Australier wollen offenbar mehr als zehn Prozent

Nimmt das Land sein Vorkaufsrecht nicht in Anspruch, könnten die Australier, die bereits seit Jahren Europa im Fokus haben, ins Spiel kommen: Dem Bericht zufolge würden sie aber gerne mehr als 10 Prozent kaufen.

Das Magazin bringt daher ein Modell ins Spiel, das bereits mit der Energie Steiermark umgesetzt worden sei: Macquarie habe vor zwei Jahren den 25-Prozent-Anteil des französischen Energiekonzerns EdF am steirischen Landesversorger für kolportierte 260 Mio. Euro gekauft und auf ein Vetorecht verzichtet. Das Unternehmen könne so ohne Einmischung arbeiten, der Investor lukriere seine Dividende.

Macquarie hält schon ein Viertel am steirischen Landesversorger

Um ein ähnliches Modell in Oberösterreich umzusetzen, müssten aber weitere Eigentümer verkaufen. Neben dem Land mit gut 52 Prozent, der Linz AG und einem Konsortium um die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, das knapp 14 Prozent hält, zählen noch Tiwag, Verbund, voestalpine, Oberbank, Sparkasse, Oö. Landesbank , OÖ. Versicherung und die Mitarbeiter zu den Miteigentümern des oberösterreichischen Energieversorgers. (apa/red)