Personalia : Ferdinand Piech verlässt die Porsche-Holding endgültig
Der frühere VW-Firmenpatriarch Ferdinand Piech hat sich wie angekündigt von seiner Beteiligung am VW-Großaktionär Porsche SE fast vollständig getrennt. Piechs Privatstiftungen hätten den wesentlichen Teil ihrer Stammaktien an Mitglieder der Familien Porsche und Piech übertragen, teilte die von den Familien kontrollierte Dachgesellschaft mit.
Piech sei jetzt noch über eine Privatstiftung mittelbar an der PSE beteiligt. Die Höhe dieses Anteils ist nicht bekannt. Sein Aufsichtsratsmandat werde Piech zum 8. Dezember niederlegen. Piech sitzt seit 1981 in dem Kontrollgremium.
Der langjährige Vorstands- und Aufsichtsratschef von VW hatte Anfang April mitteilen lassen, seinen knapp 15-prozentigen Anteil an der Holding verkaufen zu wollen. Der 80-Jährige hatte sich Anfang 2015 mit seinem Cousin Wolfgang Porsche, dem Sprecher der Porsche-Familie, im Streit über Ex-VW-Chef Martin Winterkorn überworfen.
Piech: Manager wussten viel früher vom VW-Skandal
Porsche verhinderte damals mit anderen Aufsichtsräten, dass Piech Winterkorn abservierte. Piech und seine Frau Ursula verließen deshalb den VW-Aufsichtsrat. Im Dieselskandal bei VW schwärzte Piech Porsche und andere VW-Aufsichtsratsmitglieder nach Medienberichten bei der Staatsanwaltschaft an, schon im Frühjahr und damit rund ein halbes Jahr vor dem offiziellen Bekenntnis über die Abgasmanipulation in den USA Bescheid gewusst zu haben. Die Aufsichtsräte wiesen das zurück.
Zwei Familien kontrollieren VW
Nach früheren Angaben hat Piechs jüngerer Bruder Hans Michel den Anteil an der PSE übernommen. Er ist jetzt die Führungsperson für den Piech-Teil der Eignerfamilie, die gut 52 Prozent des Wolfsburger Konzerns besitzt.
Die Porsche SE hält die Mehrheit der Stimmrechte bei VW. Dadurch haben die Familien Porsche/Piech entscheidenden Einfluss auf den Kurs von Europas größtem Autobauer. Gewissermaßen das Familienoberhaupt ist der Piech-Cousin Wolfgang Porsche. Piech hat sich nie öffentlich über die Gründe seines Abgangs bei der PSE geäußert - es wird vermutet, dass dies im Groll über seine Verwandten geschah. (APA/Reuters/dpa/red)
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Hintergrundbericht dazu:
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Zwei aus Östereich stammenden Familien gehört die Mehrheit am weltgrößten Autobauer. Nach dem Abgang von Ferdinand Piëch übernimmt sein Bruder Hans Michel - doch der Generationenwechsel in der mächtigen Holding hinter Volkswagen steht weiter aus.